Unsere Energiequellen und der Energieverbrauch

Die HOCHDORF-Gruppe hat sich in den zwei Jahren seit der letzten Veröffentlichung ihres Nachhaltigkeitsberichts stark verändert. Die Jahre 2017 und 2018 standen im Zeichen von Investitionen und Akquisitionen. Der Bau und die Inbetriebnahme neuer Produktions- und Abfüllanlagen sowie des Hochregallagers in Sulgen wirkten sich auf den Energieverbrauch aus. In der Uckermark nahm die Herstellung von Butter, Quark und Buttermilch im letzten Jahr ab, wohingegen die energieintensive Milchtrocknung deutlich zulegte.

Die Zahlen und Projekte zum Thema Energiequellen und Energieverbrauch beziehen sich auf die Produktionstätigkeit der HOCHDORF-Gruppe mit Ausnahme der Zifru Trockenprodukte GmbH. Neu in die Berechnungen miteinbezogen wurde das Schokoladenwerk der HOCHDORF South Africa Ltd.

Fokus auf hergestellte Produktemenge

Als Ausgangspunkt für die Analysen des Energieverbrauchs dient das Volumen der produzierten Produkte. Diese ist gegenüber 2016 um rund 40 % gesunken. Der Rückgang ist sowohl auf die geringere Quark- und Butterproduktion bis hin zur zeitweiligen Stilllegung des Quarkgeschäftes in der Uckermärker Milch GmbH als auch auf die Veräusserung des Produktionswerkes in Litauen zurückzuführen. Des Weiteren sank die gesamte Flüssigmenge seit 2016 um rund –13 %.

HOCHDORF verarbeitet und veredelt natürliche Rohstoffe wie Milch, Molke, Cerealien sowie Früchte und Gemüse zu wertvollen Ingredienzien hauptsächlich für weiterverarbeitende Nahrungsmittelhersteller sowie direkt für den Endkonsumenten. Die wichtigsten Teilprozesse zur Herstellung von Milchpulver umfassen das Konzentrieren, Trocknen, Mischen und Abpacken. Auf Seiten der Cerealien sind dies vor allem das Pressen der Saaten und das Vermahlen der Presskuchen zu hochwertigen Mehlen. Die frisch geernteten Früchte und Gemüse werden gewaschen, in mundgerechte Scheiben zerteilt und in einer der grössten Lufttrocknungsanlagen Europas schonend getrocknet.

Rasch verderbliche Produkte haltbar machen

Milch und Molke sind bei Raumtemperatur besonders rasch verderbliche Rohstoffe. Dank dem Trocknungsprozess macht HOCHDORF beispielsweise Milch zu einem deutlich länger haltbaren Nahrungsmittel. Damit leistet HOCHDORF einen Beitrag zur Verhinderung von Food Waste.

Trocknungswerke benötigen grundsätzlich Prozesswärme und Frischwasser. Sie produzieren in Konsequenz Abwärme, CO2 und Abwasser. HOCHDORF verpflichtet sich, mit den verfügbaren Ressourcen sparsam und umweltschonend umzugehen. Die Abwärme wird in den Produktionswerken so weit wie möglich wieder in den Verarbeitungsprozess rückgeführt.

Wasser und Abwasser

Stellt man die Jahre 2016 und 2018 einander gegenüber, sank die absolute Menge des Frischwasserverbrauchs und Abwasseranfalls. Im Verhältnis zur produzierten Menge erhöhte sich jedoch der Verbrauch. Dieser hängt mit der starken Bautätigkeit am Standort Sulgen, der Inbetriebnahme neuer Anlagen an verschiedenen Standorten sowie dem veränderten Produktsortiment zusammen.

Beispielsweise wurde am Standort Sulgen die neue Babynahrungslinie in Betrieb genommen und in Prenzlau die Eiswasseranlage erneuert und neu befüllt. Die Umstellung auf die Produktion von Spezialmilchpulvern, wie das Kosher-Label Badatz, hat den Wasserverbrauch ebenfalls erhöht. Aufgrund der strengen Vorgaben müssen die Anlagen vor jeder Badatz-Produktion entsprechend gereinigt werden. Zudem musste aufgrund des überdurchschnittlich heissen Sommers 2018 mehr Wasser für die Kühlung der Anlagen eingesetzt werden.

Südafrika litt im Sommer 2018 unter einer prekären Wasserknappheit. Als eigene Massnahme zur Wassereinsparung wurde eine dauerhafte «low water usage policy» im Werk implementiert. Zur Versorgung der Sanitäranlagen wurden zwei Regenwassertanks à 10’000 Liter installiert. Die Rückführung des Kondenswassers aus der Klimaanlage in einen Tank und die Schulung der Mitarbeitenden zum Thema Wasser­schutz waren weitere Massnahmen.

Energieverbrauch und CO2

Der Energieverbrauch der HOCHDORF-Gruppe (fossile Energieträger und Elektrizität) sank im Zwei-Jahresvergleich um knapp 10 % von 269.9 auf 244.6 Gigawattstunden. Im selben Zeitraum sank die produzierte Produktmenge jedoch auf 141’380 Tonnen (–40.1 %). Die CO2-Werte wurden mittels Umrechnungsfaktoren auf Grundlage des ursprünglichen Energieträgeres berechnet. Dementsprechend setzten die HOCHDORF Produktionswerke 2018 51’989 Tonnen CO2 frei (–9.1 % im Vergleich zu 2016). Pro Tonne produziertes Produkt hat sich die CO2-Belastung aufgrund der im Verhältnis geringeren Menge produzierter Produkte deutlich erhöht.

Im Zwei-Jahresvergleich ist der Energieverbrauch der Schweizer Werke leicht zurückgegangen. Wobei auch die Menge der produzierten Produkte bei der HOCHDORF Swiss Nutrition leicht rückläufig war. Der Bau und die Inbetriebnahme der neuen Anlagen in Sulgen war energieintensiv. Auch das neue, moderne automatische Hochregallager benötigt zusätzliche Energie. Dadurch konnten die Lagermenge beim externen Dienstleister reduziert und zahlreiche LKW-Fahrten eingespart werden. Mit verschiedenen weiteren Massnahmen konnte ebenfalls CO2 eingespart werden, etwa durch die Installation neuer Konzentrations-Anlagen in Hochdorf oder durch den Ersatz des Kondensat-Ableiters in Sulgen.

In der Uckermark resultiert im Zwei-Jahresvergleich ein leicht erhöhter Energiebedarf trotz der geringeren Menge produzierter Produkte. Dies ist hauptsächlich auf den enorm gestiegenen Anteil an produziertem Milchpulver zurückzuführen (+40 % ggü. VJ), dessen Herstellung deutlich energieintensiver ist als die Herstellung von Quark, Butter und Buttermilch. Dank der neuen energieeffizienteren Eiswasseranlage konnten 4 % des Gesamtstroms eingespart werden.

Ausblick

Die HOCHDORF-Gruppe ist als Verwerter von Agrarrohstoffen auf eine intakte Umwelt angewiesen. Als Verarbeiter der ersten Stufe wissen wir, dass qualitativ gute Rohstoffe wie Milch, Getreide und Ölsaaten nur in einer intakten Umwelt entstehen können. HOCHDORF hat sich in der Schweiz gegenüber der Energieagentur der Wirtschaft verpflichtet, den CO2-Ausstoss weiter zu verringern. Um dieses Ziel zu erreichen, investiert die Gruppe immer wieder in neue, energieeffiziente Anlagen. Sind die vor kurzem in Betrieb genommenen Anlagen zudem einmal ausgelastet, wird sich der CO2-Auststoss pro produziertes Produkt wieder verringern.