Anhang der konsolidierten Jahresrechnung 2020 der HOCHDORF-Gruppe
Grundsätze für die Konzernrechnungslegung
Allgemeine Informationen
Der Verwaltungsrat der HOCHDORF Holding AG hat die vorliegende Konzernrechnung am 9. April 2021 gutgeheissen. Sie unterliegt der Genehmigung durch die Generalversammlung der Aktionäre.
Konsolidierungsgrundsätze
Grundlagen der Rechnungslegung
Die konsolidierte Jahresrechnung basiert auf den nach einheitlichen Grundsätzen erstellten Jahresabschlüssen der Konzerngesellschaften per 31. Dezember 2020. Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt in Übereinstimmung mit den gesamten Richtlinien der Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) und den Bestimmungen des schweizerischen Gesetzes.
Die Bewertungsgrundlage bilden Anschaffungs- beziehungsweise Herstellkosten oder aktuelle Werte. Die Erfolgsrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren dargestellt. Die konsolidierte Jahresrechnung basiert auf betriebswirtschaftlichen Werten und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Jahresrechnung wird unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erstellt.
Der Konzernabschluss wird in Schweizer Franken (CHF) erstellt. Bei der Bewertung der Hybridanleihe im Eigenkapital hat es eine Änderung des Rechnungslegungsgrundsatzes gegeben, die nachfolgend erläutert wird.
Anpassung des Bewertungsgrundsatzes Eigenkapital / Hybrid-Anleihe
HOCHDORF hat in 2020 eine Neubeurteilung der Rechnungslegung für die Hybrid-Anleihe vorgenommen, und HOCHDORF ist dabei zum Schluss gekommen, dass nur die vertraglich zu leistenden Zahlungen, welche HOCHDORF nicht verhindern kann, in der Fremdkapitalkomponente enthalten sein sollten. Dies betrifft die Zinszahlungen bis 21. Juni 2020, dem Zinstermin nach Wandlung der Pflichtwandelanleihe. Nach diesem Zeitpunkt kann HOCHDORF die Zahlung von Zinsen aufschieben. Ursprünglich waren auf Basis einer Einschätzung, dass aufgrund der Dividendenpolitik auch Zinszahlungen nach diesem Zeitpunkt wahrscheinlich sind, auch die Zinsen bis Juni 2023 (dem ersten Call Date der Hybrid-Anleihe) der Fremdkapitalkomponente zugeteilt worden. Der angepasste Grundsatz führt nach der Beurteilung von HOCHDORF zu einer besseren Aussagekraft für die Rechnungslegung einer Hybrid-Anleihe wie im vorliegenden Fall.
Die Änderung des Rechnungslegungsgrundsatzes wurde rückwirkend per 1. Januar 2019 vorgenommen, so dass die Vorperiode angepasst wurde (Restatement).
Angepasster Bewertungsgrundsatz Eigenkapital / Hybrid-Anleihe
Bei der Hybrid-Anleihe handelt es sich um eine nachrangige Anleihe mit einer unendlichen Laufzeit. Die Hybrid-Anleihe hat nach 5.5 Jahren ein erstes Call Date (21. Juni 2023). Dabei handelt es sich um das erstmögliche Kündigungsdatum der Anleihe für HOCHDORF. Wird dieses nicht ausgeübt, erhöht sich der zu bezahlende Zins (step up von 2.5 % + 5-Jahres Mid Swap Rate mit Floor bei null).
Die Zinszahlungen unter der Hybrid-Anleihe sind grundsätzlich nur nach Vorliegen eines obligatorischen Zahlungsereignisses fällig, insbesondere nach einem Beschluss der Generalversammlung zu einer Dividendenzahlung. Liegt kein solches Ereignis vor und werden keine freiwilligen Zinszahlungen vorgenommen, wird die Zinsverpflichtung aufgeschoben bis zum Vorliegen eines verpflichtenden Ereignisses. Die Verbuchung der zukünftigen Verpflichtungen als Fremdkapital erfolgt erst im Zeitpunkt des Eintritts einer entsprechenden Bedingung (z. B. Dividendenbeschluss der Generalversammlung).
Im Zeitpunkt der Ersterfassung wurde die Hybrid-Anleihe in einen Eigenkapital- und einen Fremdkapitalanteil aufgeteilt. Der Fremdkapitalanteil enthielt dabei alle Zahlungen, welche vertraglich geschuldet waren und welche HOCHDORF somit nicht vermeiden konnte. Dazu gehörten die zu leistenden Zinszahlungen bis zum Zinstermin nach Wandlung der Pflichtwandelanleihe am 30. März 2020 (Compulsory events). Die Verbindlichkeit wurde abdiskontiert. Der restliche Teil der Hybrid-Anleihe wurde nach Abzug der Ausgabekosten dem Eigenkapital zugeordnet.
Die diskontierten Zinsverpflichtungen wurden ihrer Fälligkeit entsprechend in den kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die zu leistenden Zinszahlungen wurden mit den entsprechenden Finanzverbindlichkeiten verrechnet. Im Zinsaufwand verbucht wurde dann lediglich die Aufzinsung des betreffenden Geschäftsjahres.
Finanzielle Auswirkungen der Anpassung der Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze
Der Betrag für die Zinsverpflichtung der Periode von der Wandlung der Pflichtwandelanleihe bis zum ersten Call Date für die Hybrid-Anleihe von TCHF 8’848 wurde per 1. Januar 2019 ins Eigenkapital umgebucht. Per 31. Dezember 2020 besteht keine Verbindlichkeit aus der Hybrid-Anleihe mehr. Im Einzelnen ergaben sich folgende Auswirkungen auf die Vorjahreswerte (in TCHF):
Bilanz per | 31.12.18 Wie berichtet | Anpassung | 31.12.18 Angepasst |
Übrige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 3’063 | 47 | 3’110 |
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 14’379 | 47 | 14’426 |
Total kurzfristiges Fremdkapital | 111’248 | 47 | 111’295 |
Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten | 11’975 | –8’895 | 3’079 |
Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 157’711 | –8’895 | 148’816 |
Total langfristiges Fremdkapital | 183’136 | –8’895 | 174’240 |
Hybridkapital | 107’589 | 8’848 | 116’437 |
Total Eigenkapital | 280’847 | 8’848 | 289’695 |
Total Passiven | 575’231 | 0 | 575’231 |
Bilanz per | 31.12.19 Wie berichtet | Anpassung | 31.12.19 Angepasst |
Übrige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 3’033 | 77 | 3’110 |
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 12’330 | 77 | 12’407 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 5’151 | 2 | 5’153 |
Total kurzfristiges Fremdkapital | 68’454 | 79 | 68’533 |
Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten | 8’942 | –8’942 | 0 |
Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 121’439 | –8’942 | 112’497 |
Total langfristiges Fremdkapital | 138’165 | –8’942 | 129’223 |
Hybridkapital | 107’589 | 8’848 | 116’437 |
Ergebnis laufendes Jahr | –239’215 | 14 | –239’200 |
Total Eigenkapital | 248’953 | 8’863 | 257’816 |
Total Passiven | 455’572 | 0 | 455’572 |
Erfolgsrechnung | 2019 Wie berichtet | Anpassung | 2019 Angepasst |
Finanzergebnis | –8’692 | 16’495 | –8’675 |
Steuern | 2’585 | –2’029 | 2’583 |
Unternehmensergebnis Konzern | –271’393 | 14 | –271’378 |
zurechenbar an: | |||
Aktionäre der Muttergesellschaft | –39’215 | 14 | –239’200 |
Minderheiten | –32’178 | 0 | –32’178 |
Konsolidierungskreis und -methode
Die konsolidierte Jahresrechnung der HOCHDORF-Gruppe umfasst die Jahresabschlüsse der HOCHDORF Holding AG sowie aller Tochtergesellschaften, an denen die HOCHDORF Holding AG eine kapital- und stimmenmässige Mehrheit hat oder durch vertragliche Vereinbarung die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik ausübt. Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag werden bei den vollkonsolidierten Gesellschaften zu 100 % erfasst. Minderheitsanteile am konsolidierten Eigenkapital sowie am Geschäftsergebnis werden separat ausgewiesen. Alle konzerninternen Transaktionen und Beziehungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden eliminiert. Zwischengewinne auf solchen Transaktionen werden eliminiert. Die konsolidierten Einzelabschlüsse der Unternehmungen werden den gruppeneinheitlichen Gliederungs- und Bewertungsvorschriften angepasst und nach der Methode der Vollkonsolidierung erfasst.
Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen oder Beteiligungen ab 20 % bis 50 % werden nach der Equity-Methode konsolidiert.
Kapitalkonsolidierung
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Im Laufe des Jahres erworbene Gesellschaften werden ab der Übernahme der Kontrolle konsolidiert. Die bei einer Akquisition übernommenen Nettoaktiven werden per Erwerbsdatum zu aktuellen Werten neu bewertet. Die Differenz zwischen dem Kaufpreis und den anteiligen, neu bewerteten Nettoaktiven wird als Goodwill / Badwill mit dem Eigenkapital verrechnet. Der Zukauf von Minderheitsanteilen wird ebenfalls nach der Erwerbsmethode verbucht. Hier wird auf eine Kaufpreisallokation verzichtet. Entsprechend wird die Differenz zwischen Kaufpreis und anteiligem Eigenkapital nach Swiss GAAP FER als Goodwill oder Badwill mit dem Eigenkapital verrechnet.
Im Laufe des Jahres veräusserte Gesellschaften werden ab Abgabe der Kontrolle von der konsolidierten Jahresrechnung ausgeschlossen. Bei einer Veräusserung von Anteilen an vollkonsolidierten oder nach der Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften wird der Unterschiedsbetrag zwischen dem Veräusserungserlös und dem anteiligen Buchwert einschliesslich Goodwill / Badwill als Gewinn oder Verlust in der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Minderheiten in Tochtergesellschaften mit negativem Eigenkapitel werden anteilig auch mit diesem negativem Eigenkapital erfasst.
Währungsumrechnung
Die in den Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften enthaltenen Fremdwährungstransaktionen und -positionen werden wie folgt umgerechnet: Fremdwährungstransaktionen werden zum Kurs des Transaktionstages (aktueller Kurs) in die Buchwährung umgerechnet. Am Jahresende werden monetäre Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung zum Bilanzstichtageskurs erfolgswirksam verbucht. Fremdwährungsgewinne und -verluste aus der Bewertung von konzerninternen Darlehen mit Eigenkapitalcharakter werden im Eigenkapital erfasst.
Die Konzernrechnung wird in Schweizer Franken präsentiert. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von Konzerngesellschaften mit abweichender Währung werden zu Jahresendkursen (Stichtagskursen), das Eigenkapital zu historischen Kursen, Erfolgsrechnung und Geldflussrechnung zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die dabei anfallenden Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral über das Eigenkapital verbucht.
Die für eine ausländische Gesellschaft im Eigenkapital kumulativ erfassten Fremdwährungsdifferenzen aus Umrechnung der Jahresrechnung und konzerninternen Darlehen werden bei einem Verkauf der Gesellschaft ausgebucht und in der Erfolgsrechnung als Teil des Veräusserungsgewinns oder -verlusts ausgewiesen.
Erfolgsrechnung Durchschnittskurse | Bilanz Jahresendkurse | |||
2020 | 2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
1 EUR | 1.072 | 1.112 | 1.081 | 1.087 |
1 USD | 0.935 | 0.992 | 0.883 | 0.968 |
1 GBP | 1.211 | n. a. | 1.208 | n. a |
1 UYU | 0.022 | 0.028 | 0.0208 | 0.025 |
Geldflussrechnung
Der Fonds «Flüssige Mittel» bildet die Grundlage für den Ausweis der Geldflussrechnung. Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit wird aufgrund der indirekten Methode berechnet.
Bewertungsgrundsätze
Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel umfassen die Kassenbestände, Postcheck- und Bankguthaben sowie kurzfristige Festgeldanlagen mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Monaten. Sie werden zu Nominalwerten bilanziert.
Wertschriften
Wertschriften mit Börsenkurs werden zum Kurswert des Bilanzstichtages eingesetzt. Nicht kotierte Wertschriften sind zum Anschaffungswert abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertbeeinträchtigungen bilanziert. Die Wertschriften haben keinen Beteiligungscharakter und sind kurzfristig.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit enthalten kurzfristige Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Die Bewertung der Forderungen erfolgt zum Nominalwert. Die betriebswirtschaftlichen Ausfallrisiken werden durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt. Pauschalwertberichtigungen werden für Positionen vorgenommen, die nicht bereits einzelwertberichtigt wurden. Die Pauschalwertberichtigung basiert dabei auf der Annahme, dass mit zunehmender Überfälligkeit der Forderung das Ausfallrisiko ansteigt.
Forderungen | Pauschalwertberichtigung |
Überfällig seit 1–30 Tagen | 2 % des Forderungsbetrages |
Überfällig seit 31–90 Tagen | 5 % des Forderungsbetrages |
Überfällig seit 91–180 Tagen | 10 % des Forderungsbetrages |
Überfällig seit mehr als 180 Tagen | 20 % des Forderungsbetrages |
Laufende Betreibungen | 100 % des Forderungsbetrages |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Nahestehende und Assoziierte
Das betriebswirtschaftliche Ausfallrisiko von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Nahestehende und Assoziierte wird durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.
Vorräte
Die selbst hergestellten Waren werden zu Herstellkosten bewertet. Einem allfälligen tieferen Nettomarktwert wird Rechnung getragen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Handelsware werden zu Anschaffungskosten oder zum tieferen Netto-Marktwert bewertet.
Je nach Lagerumschlag werden Wertberichtigungen berücksichtigt. Diese rechnerisch ermittelten Wertberichtigungen werden bei normaler Verkäuflichkeit resp. längerer Haltbarkeit, entsprechend angepasst.
Immobilien und übrige Sachanlagen
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten unter Abzug betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen und dauerhafter Wertbeeinträchtigungen. Eigenleistungen werden nur aktiviert, wenn sie klar identifizierbar und die Kosten zuverlässig bestimmbar sind, sowie wenn sie dem Unternehmen über mehrere Jahre einen messbaren Nutzen bringen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Anlagegutes gemäss nachstehender Tabelle.
Anlagengruppe | Nutzungsdauer |
Immobilien | 15 – 65 Jahre |
Geräte, Einrichtungen | 5 – 25 Jahre |
Maschinen, Apparate | 5 – 25 Jahre |
EDV, Kommunikation | 5 – 10 Jahre |
Fahrzeuge | 5 – 10 Jahre |
Finanzanlagen
Die Finanzanlagen umfassen langfristig gehaltene Wertschriften, latente Steuerguthaben sowie Aktiven aus Vorsorgeeinrichtungen, Arbeitgeberbeitragsreserven und langfristige Darlehen gegenüber Dritten. Die Wertschriften und Darlehen werden zu Anschaffungswerten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen bewertet. Die Arbeitgeberbeitragsreserven werden zum Nominalwert bilanziert.
Immaterielle Vermögenswerte
Unter den immateriellen Werten werden Software, Patente, Lizenzen und Markenwerte bilanziert. Diese werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Sie werden über ihre betriebswirtschaftliche Nutzungsdauer von 5–10 Jahren linear abgeschrieben und bei Anzeichen einer Wertminderung wertberichtigt.
Wertbeeinträchtigungen (Impairment)
Die Werthaltigkeit der langfristigen Vermögenswerte wird an jedem Bilanzstichtag einer Beurteilung unterzogen. Liegen Hinweise einer Wertverminderung vor, wird eine Berechnung des erzielbaren Werts durchgeführt (Impairment Test). Als erzielbarer Wert gilt der höhere von Netto-Marktwert und Nutzwert. Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Wert, wird durch ausserplanmässige Abschreibungen eine erfolgswirksame Anpassung vorgenommen.
Bei cashgenerierenden Einheiten wird jährlich, wenn eine Impairment-Indikation besteht, ein Impairment Test aufgrund von Nutzwertberechnungen vorgenommen. Diese basieren auf den Cash Flows für in der Regel der nächsten 5 Jahre sowie den extrapolierten Werte ab dem 6. Jahr. Die dabei verwendeten Zahlen sind Teil der vom Verwaltungsrat genehmigten Mehrjahresplanung.
Verbindlichkeiten
Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt zum Nominalbetrag.
Rückstellungen
Rückstellungen werden gebucht, wenn aus einem Ereignis in der Vergangenheit eine begründete wahrscheinliche Verpflichtung, deren Höhe und / oder Fälligkeit ungewiss, aber schätzbar ist, besteht. Die Bewertung der Rückstellung basiert auf der Schätzung des Geldabflusses zur Erfüllung der Verpflichtung.
Latente Steuern
Die Abgrenzung der latenten Ertragssteuern basiert auf einer bilanzorientierten Sichtweise und berücksichtigt grundsätzlich alle zukünftigen ertragssteuerlichen Auswirkungen. Die Berechnung der jährlich abzugrenzenden latenten Ertragssteuern erfolgt aufgrund des für das jeweilige Steuersubjekt per Bilanzstichtag gültigen zukünftigen Steuersatzes. Aktive latente Ertragssteuern und passive latente Ertragssteuern werden verrechnet, sofern sie das gleiche Steuersubjekt betreffen und von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Latente Steuerguthaben auf zeitlichen befristeten Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen werden nur dann aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass sie mit künftigen steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können.
Eigenkapital / Eigene Aktien
Der Ausweis der eigenen Aktien erfolgt zum Anschaffungswert als Minusposten im Eigenkapital. Gewinne und Verluste aus Transaktionen mit eigenen Aktien werden erfolgsneutral über die Kapitalreserven verbucht.
Eigenkapital / Pflichtwandelanleihe
Bei der Pflichtwandelanleihe handelt es sich um eine Anleihe, die dem Obligationär kein Wahlrecht lässt. Die Ausgabekosten werden über die Kapitalreserve im Eigenkapital verbucht. Die Verpflichtungen für die zu leistenden Zinszahlungen werden auf den Ausgabetag hin mit einem marktüblichen Zinssatz abgezinst. Die diskontierten Zinszahlungen werden ihrer Fälligkeit entsprechend in den kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die zu leistenden Zinszahlungen werden mit den entsprechenden Finanzverbindlichkeiten verrechnet. Im Zinsaufwand verbucht wird lediglich die Aufzinsung des betreffenden Geschäftsjahres. Die Pflichtwandelanleihe ist zum 30. März 2020 gewandelt worden.
Eigenkapital / Goodwill
Das in Swiss GAAP FER 30 beschriebene Wahlrecht der Verrechnung des Goodwills / Badwills mit dem Eigenkapital wird ausgeübt. Die Angabe zur theoretischen Aktivierung des Goodwills wird in den Erläuterungen zur konsolidierten Erfolgsrechnung ausgewiesen.
Personalvorsorge
Arbeitnehmende und ehemalige Arbeitnehmende aller Gesellschaften erhalten verschiedene Personalvorsorgeleistungen bzw. Altersrenten, welche in Übereinstimmung mit den rechtlichen Vorschriften der jeweiligen Länder ausgerichtet werden.
Die Vorsorgeverpflichtungen der HOCHDORF Holding AG und ihrer Tochtergesellschaft HOCHDORF Swiss Nutrition AG sind in der rechtlich selbstständigen Pensionskasse der HOCHDORF-Gruppe geregelt. Bei dem Vorsorgewerk handelt es sich um einen Beitragsprimatplan. Die aus der Personalvorsorge entstehenden Kosten werden periodengerecht der Erfolgsrechnung belastet. Die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Ein wirtschaftlicher Nutzen wird aktiviert, wenn dieser für künftige Vorsorgeaufwendungen der Unternehmen verwendet wird. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, wenn die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Vorhandene Arbeitgeberbeitragsreserven werden als Vermögenswert in den Aktiven (Finanzanlagen) erfasst.
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen
Der Nettoumsatz beinhaltet Erlöse aus den Warenverkäufen und Dienstleistungen. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren werden in der Erfolgsrechnung verbucht, wenn Nutzen und Gefahr der Produkte auf den Käufer übergehen. Dienstleistungserträge werden in der Periode erfasst, in der die Dienstleistungen erbracht wurden. Erlösminderungen wie Skonti, Gutschriften, Rabatte und Umsatzsteuern sind im ausgewiesenen Nettoumsatz abgezogen.
Forschung und Entwicklung
Eigene Forschungs- und Entwicklungskosten werden vollumfänglich der Erfolgsrechnung belastet. Diese Kosten sind in den Positionen Personalaufwand und Übriger Betriebsaufwand enthalten.
Eventualverpflichtungen
Die Wahrscheinlichkeit und Höhe von Eventualverpflichtungen wird am Bilanzstichtag beurteilt, bewertet und im Anhang offengelegt.
Transaktionen mit Nahestehenden
Geschäftsbeziehungen mit Nahestehenden werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt. Als nahestehende Person (natürliche oder juristische) wird betrachtet, wer direkt oder indirekt einen bedeutenden Einfluss auf finanzielle oder operative Entscheidungen der Organisationen ausüben kann. Organisationen, welche direkt oder indirekt ihrerseits von denselben Nahestehenden Personen beherrscht werden, gelten ebenfalls als Nahestehende.
Erläuterungen zur konsolidierten Bilanz
Veränderungen im Konsolidierungskreis
In 2020 hat es die folgende Änderungen im Konsolidierungskreis der HOCHDORF-Gruppe gegeben; diese haben zu entsprechenden Veränderungen in den Bilanzpositionen geführt (siehe auch Ziffer 27 Verkauf von Gesellschaften).
Konsolidierte Gesellschaften | Sitz | Währung | Kapital in Tausend 31.12.2020 | Kapitalanteil 31.12.2020 | Kapitalanteil 31.12.2019 | |
Marbacher Ölmühle GmbH | Marbach DE | EUR | Verkauf zum 31.12.2020 | 2’000 | 0 % | 100 % |
Uckermärker Milch GmbH | Prenzlau DE | EUR | Verkauf zum 28.02.2020 | 10’000 | 0 % | 60 % |
Snapz Foods USA Inc.; Liquidiert | Delaware USA | USD | Dekonsolidiert zum 30.06.2020 | 50 | 0 % | 65 % |
Für weitere Informationen zu den Gesellschaften, die den Konsolidierungskreis bilden, siehe Ziffer 32.
1. Flüssige Mittel
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Kasse | 10 | 17 |
Postcheckguthaben | 193 | 608 |
Bankguthaben | 12’208 | 19’576 |
Total | 12’411 | 20’201 |
Die flüssigen Mittel sind zum Nominalwert bilanziert. In 2019 wurden in der Position Flüssige Mittel auch Wertschriften (siehe Ziffer 2) ausgewiesen.
2. Wertschriften
TCHF | 2020 | 2019 |
Wertschriften | 231 | 231 |
Total | 231 | 231 |
In 2019 wurde diese Position in den «Flüssige Mittel» (als kurzfristige Geldanlagen) ausgewiesen.
3. Forderungen
TCHF | 2020 | 2019 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Dritte | 35’750 | 44’264 |
./. Delkredere | –11’755 | –12’334 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ggü. Nahestehende | 32’129 | 10’139 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ggü. Assoziierte | 115 | 7’118 |
Sonstige Forderungen | 2’768 | 3’238 |
Sonstige Forderungen ggü. Nahestehende | 40’602 | 64’191 |
Total | 99’609 | 116’616 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Dritte beinhalten keine Konzentration des Kreditrisikos aufgrund der Kundenstreuung. Die Delkredere Position beinhaltet die in 2019 vorgenommene Wertberichtigung einer Forderung gegenüber einem Kunden, die noch unter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Dritte in 2020 geführt wird.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Nahestehende beinhalten offene Rechnungen aus Warenlieferungen an Pharmalys Laboratories SA. Die sonstigen Forderungen beinhalten mehrheitlich Forderungen gegenüber staatlichen Stellen (Mehrwertsteuer, Oberzolldirektion) und gegenüber Sozialwerken.
Sonstige Forderungen ggü. Nahestehende beinhalten mehrheitlich die noch ausstehenden Zahlungen der Pharmalys Invest Holding AG aufgrund des Verkaufs der Pharmalys Laboratories SA, Pharmalys Tunisie S.a.r.l. und der Pharmalys Africa S.a.r.l. Zahlungstermine für die Zahlungen in Zusammenhang mit dem Verkauf sind der 15. Mai 2021 (CHF 10 Mio.) sowie der 30. September 2021 (CHF 24.2 Mio.). In 2020 wurden CHF 30 Mio. Kaufpreiszahlung geleistet.
Bezüglich der Werthaltigkeit der Forderung aus Lieferungen und Leistungen sowie der Sonstigen Forderungen ggü. Nahestehenden siehe Ausführung zur Unternehmensfortführung Ziffer 33.
4. Vorräte
TCHF | 2020 | 2019 |
Rohstoffe, Hilfs- und Betriebsstoffe | 5’517 | 9’836 |
Halb- und Fertigfabrikate | 26’322 | 46’376 |
Wertberichtigung auf Vorräte | –2’605 | –14’592 |
Total | 29’235 | 41’620 |
Wertberichtigung im Jahr 2020 aufgrund eines Schadenfalles sowie aus Verkaufspreisabwertungen für Magermilchpulver. Im Vorjahr 2019 wurden in dieser Position ausserordentliche Wertberichtigungen aufgrund der Auswirkungen eines technischen Schadenfalls sowie kundenspezifische Wertberichtigungen gezeigt.
5. Aktive Rechnungsabgrenzungen
TCHF | 2020 | 2019 |
Total | 3’383 | 4’027 |
Die aktiven Rechnungsabgrenzungen setzen sich zusammen aus noch nicht erhaltenen Erträgen sowie aus vorausbezahlten Aufwendungen. Wesentliche Positionen sind Forderungen an die Oberzolldirektion aufgrund von Milchexportgeschäften und Forderungen für CO2-Rückerstattungen.
6. Sachanlagen
Die Abschreibungen beinhalten eine Wertberichtigung auf die Gebäude und Sachanlagen der relativ neuen Sprühturmanlage 9 sowie der dazugehörigen Dosenlinie von CHF 65.8 Mio. Diese haben wir vorgenommen, um der geringen Auslastung dieser Anlagen sowie des hohen Risikos im Bereich des Baby Care-Geschäfts bzgl. seines Kundenportfolios Rechnung zu tragen.
TCHF | Immobilien | Geräte, Lagereinrichtungen, Feste Einrichtungen | Maschinen, Apparate Produktion, Mobiliar | Büromaschinen, EDV-Anlagen, Kommunikation, Einrichtungen | Fahrzeuge | Laufende Investitons- projekte (Anlagen im Bau) | Total |
Nettobuchwert 1.1.2019 | 112’657 | 56’890 | 109’252 | 8’924 | 787 | 13’336 | 301’846 |
Anschaffungswerte | |||||||
Stand 1.1.2019 | 201’976 | 93’150 | 206’559 | 25’348 | 2’106 | 13’336 | 542’475 |
Veränderung Konsolidierungskreis 2 | –1’242 | –264 | –1’601 | –24 | –17 | –19 | –3’167 |
Zugänge | 0 | 21 | 0 | 45 | 44 | 8’339 | 8’449 |
Abgänge | –80 | –477 | –2’093 | –215 | –166 | 0 | –3’031 |
Umbuchungen 1 | 1’398 | 5’916 | 9’138 | 979 | 79 | –17’510 | 0 |
Währungsdifferenzen | –1’708 | –353 | –1’146 | –43 | –10 | –26 | –3’286 |
Stand 31.12.2019 | 200’344 | 97’993 | 210’857 | 26’090 | 2’036 | 4’120 | 541’440 |
Kumulierte Wertberichtigungen | |||||||
Stand 1.1.2019 | 89’319 | 36’260 | 97’307 | 16’424 | 1’319 | 0 | 240’629 |
Veränderung Konsolidierungskreis 2 | –259 | –22 | –337 | –13 | –17 | 0 | –648 |
Abgänge | –41 | –407 | –2’004 | –173 | –156 | 0 | –2’781 |
Abschreibungen | 3’499 | 4’331 | 7’040 | 2’024 | 164 | 0 | 17’058 |
Wertbeeinträchtigungen 4 | 19’049 | 2’703 | 8’490 | 512 | 80 | 0 | 30’834 |
Währungsdifferenzen | –1’208 | –311 | –1’049 | –35 | –8 | 0 | –2’611 |
Stand 31.12.2019 | 110’359 | 42’554 | 109’447 | 18’739 | 1’382 | 0 | 282’481 |
Nettobuchwert 31.12.2019 | 89’985 | 55’439 | 101’410 | 7’351 | 654 | 4’120 | 258’959 |
Anschaffungswerte | |||||||
Stand 1.1.2020 | 200’344 | 97’993 | 210’857 | 26’090 | 2’036 | 4’120 | 541’440 |
Veränderung Konsolidierungskreis 3 | –44’527 | –9’638 | –29’356 | –1’190 | –231 | –99 | –85’042 |
Zugänge | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3’718 | 3’718 |
Abgänge | –94 | –876 | –2’021 | –404 | –164 | 0 | –3’559 |
Umbuchungen 1 | 319 | 2’897 | 1’123 | 947 | 84 | –5’369 | 0 |
Währungsdifferenzen | –927 | –193 | –639 | –25 | –4 | –1 | –1’789 |
Stand 31.12.2020 | 155’115 | 90’183 | 179’964 | 25’418 | 1’721 | 2’369 | 454’769 |
Kumulierte Wertberichtigungen | |||||||
Stand 1.1.2020 | 110’359 | 42’554 | 109’447 | 18’739 | 1’382 | 0 | 282’481 |
Veränderung Konsolidierungskreis 3 | –36’863 | –8’839 | –28’150 | –1’165 | –216 | 0 | –75’233 |
Abgänge | –34 | –929 | –1’969 | –393 | –148 | 0 | –3’472 |
Abschreibungen | 2’738 | 4’479 | 6’500 | 1’701 | 167 | 0 | 15’585 |
Wertbeeinträchtigungen 5 | 16’822 | 13’329 | 35’146 | 1’246 | 99 | 0 | 66’643 |
Währungsdifferenzen | –808 | –188 | –626 | –25 | –4 | 0 | –1’651 |
Stand 31.12.2020 | 92’214 | 50’407 | 120’348 | 20’104 | 1’281 | 0 | 284’354 |
Nettobuchwert 31.12.2020 | 62’901 | 39’776 | 59’616 | 5’314 | 440 | 2’369 | 170’415 |
- Neuanschaffungen werden mit Projektnummern unter «Laufende Investitionsprojekte» als Zugang verbucht. Nach Inbetriebnahme erfolgt die Umbuchung vom Konto «Laufende Investitionsprojekte» auf das entsprechende Sachanlagekonto
- Im Zusammenhang mit dem Kauf der Beteiligung Thur Milch Ring AG und dem Verkauf der Beteiligung HOCHDORF South Africa Pty (Ltd), der Pharmalys Laboratories SA, der Pharmalys Tunisie S.à.r.l. und der Pharmalys Africa S.à.r.l.
- Die Veränderungen im Konsolidierungskreis reflektieren den Verkauf der Marbacher Ölmühle GmbH und der Uckermärker Milch GmbH
- Restabschreibung und Demontagekosten von Anlagen, die in 2020 in HOCHDORF stillgelegt wurden sowie Impairments auf Sachlagen für Gesellschaften, die verkauft oder liquidiert werden sollen
- Aufgrund der geringen Auslastung und um dem hohen Risiko beim Geschäft Baby Care Rechnung zu tragen, haben wir eine Wertbeeinträchtigung bei den Sachanlagen in Verbindung mit der Sprühturmanlage 9 sowie Dosenlinie 2 am Standort Sulgen durchgeführt (Total CHF 65.8 Mio.). Weitere Wertbeeinträchtigungen: bei Immobilien / Grundstück der Zifru Trockenprodukte GmbH (TCHF 311; Unternehmen in Liquidation sowie der BIMBOSAN AG wegen der Schliessung des Standortes Welschenrohr (TCHF 524; nicht mehr benötigte Anlagen am Standort, da die Produktion in Hochdorf integriert wurde)
Davon Anlagen in Finanzierungsleasing
TCHF | Total | Offene Raten |
Nettobuchwert 1.1.2020 | 7’382 | 1’475 |
Anschaffungswerte | ||
Stand 1.1.2020 | 9’554 | 1’475 |
Zugänge | 0 | 0 |
Abgänge inkl. Ratenzahlungen | –9’549 | –1’470 |
Währungseinflüsse | –5 | –5 |
Stand 31.12.2020 | 0 | 0 |
Kumulierte Wertberichtigungen | ||
Stand 1.1.2020 | 2’172 | 0 |
Abschreibungen | 248 | 0 |
Abgänge | –2’420 | 0 |
Währungseinflüsse | 0 | 0 |
Stand 31.12.2020 | 0 | 0 |
Nettobuchwert 31.12.2020 | 0 | 0 |
Die in 2019 in den Sachanlagen enthaltenen Anlagen im Finanzierungsleasing gehörten mehrheitlich zur Uckermärker Milch GmbH und sind durch den Verkauf 2020 entfallen.
7. Finanzanlagen
TCHF | 2020 | 2019 |
Wertschriften | 37 | 37 |
Darlehen | 150 | 150 |
Wertberichtigung auf Darlehen | –69 | –42 |
Latente Steuerguthaben | 0 | 2’763 |
Aktiven aus Arbeitgeberbeitragsreserven | 4’056 | 7’071 |
Total | 4’174 | 9’979 |
Die latenten Steuerguthaben sind durch den Verkauf der Uckermärker Milch GmbH entfallen. Bei der HOCHDORF Holding AG und der HOCHDORF Swiss Nutrition AG wurde auf den vorhandenen Verlustvorträgen kein aktives Steuerguthaben gebildet, da zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar ist, ob innerhalb der nächsten Jahre für die Verrechnung genügend steuerbare Gewinne erzielt werden.
Steuerliche Verlustvorträge nach Verfall
Steuerliche Verlustvorträge nach Verfall TCHF | 2020 | 2019 |
2024 und später Staatssteuer | 340’371 | 97’005 |
Total | 340’371 | 97’005 |
Steuerliche Verlustvorträge nach Verfall TCHF | 2020 | 2019 |
2024 und später Bundessteuer | 330’591 | 304’517 |
Total | 330’591 | 304’517 |
Bei einer vollen Aktivierung der latenten Steuerguthaben unter Einbezug der Verlustvorträge bei der HOCHDORF Holding AG und der HOCHDORF Swiss Nutrition AG ergäbe sich bei der Bundessteuer ein latentes Steuerguthaben von Total TCHF 25’217 (Vorjahr: TCHF 32’673) und bei der Staatssteuer ein latentes Steuerguthaben von total TCHF 17’975 (Vorjahr: TCHF 15’053).
Der Anstieg der steuerlichen Verlustvorträge im Vergleich 2019 auf Stufe der Staatssteuern basiert auf der Entscheidung, dass die HOCHDORF Holding AG rückwirkend bereits ab dem 1. Januar 2019 auf das Holdingprivileg verzichtet und ordentlich besteuert wird. Dadurch kann der in 2019 erzielte Verlust auch für die Staatssteuern vorgetragen werden. Eine schriftliche Bestätigung der Steuerbehörden ist noch ausstehend.
Aktiven aus Arbeitgeberreserve
TCHF Arbeitgeberbeitragsreserve | Nominalwert 31.12.2020 | Verwendungsverzicht 31.12.2020 | Bilanz 31.12.2020 | Bildung pro 2020 | Bilanz 31.12.2019 | Ergebnis aus AGBR im Personalaufwand | Ergebnis aus AGBR im Finanzertrag | ||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||||||
Pensionskasse HGR | 4'056 | 0 | 4'056 | 0 | 7'071 | –3'109 | –1'365 | 97 | 177 |
Die Verbuchung der Verzinsung der Arbeitgeberbeitragsreserve durch die Vorsorgeeinrichtung erfolgt als Gutschrift im Finanzertrag. In 2020 wurden die Arbeitgeberbeitragsreserven mit 1.7 % (VJ 2.25 %) verzinst. Seit 1. Mai 2019 werden die Arbeitgeberbeiträge nicht mehr an die Pensionskasse bezahlt, sondern mit der Arbeitgeberreserve verrechnet. In 2020 ist zusätzlich aufgrund der Covid-19-Verordnung von der Möglichkeit Gebrauch gemacht worden, zusätzlich Arbeitnehmerbeiträge mit den Arbeitgeberreserven zu verrechnen (03–08/2020, 11–12/2020).
TCHF Wirtschaftlicher Nutzen/Wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand | Überdeckung | Wirtschaftlicher Anteil der Organisation | Veränderung zum Vorjahr | Auf die Periode abgegrenzte Beiträge | Vorsorgeaufwand im Personalaufwand | ||
31.12.2020 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 2020 | 2019 | |||
Pensionskasse HGR | 14’606 | 0 | 0 | 0 | 3’109 | 3’109 | 2’204 |
8. Immaterielle Vermögenswerte
TCHF | Software | Marken | Übrige immaterielle Werte | Laufende Projekte | Total |
Nettobuchwert 1.1.2019 | 1’670 | 2’699 | 404 | 219 | 4’992 |
Anschaffungswerte | |||||
Stand 1.1.2019 | 3’896 | 3’520 | 700 | 219 | 8’335 |
Zugänge | 272 | 0 | 0 | –86 | 186 |
Abgänge | –30 | 0 | 0 | 0 | –30 |
Umbuchungen | 88 | 0 | 0 | –88 | 0 |
Währungsdifferenzen | –30 | 0 | 0 | 0 | –30 |
Stand 31.12.2019 | 4’196 | 3’520 | 700 | 45 | 8’461 |
Kumulierte Wertberichtigungen | |||||
Stand 1.1.2019 | 2’226 | 821 | 296 | 0 | 3’343 |
Abgänge | –4 | 0 | 0 | 0 | –4 |
Abschreibungen | 605 | 352 | 140 | 0 | 1’097 |
Wertbeeinträchtigungen | 264 | 2’347 | 0 | 0 | 2’611 |
Währungsdifferenzen | –28 | 0 | 0 | 0 | –28 |
Stand 31.12.2019 | 3’063 | 3’520 | 436 | 0 | 7’019 |
Nettobuchwert 31.12.2019 | 1’133 | 0 | 264 | 45 | 1’442 |
Anschaffungswerte | |||||
Stand 1.1.2020 | 4’196 | 3’520 | 700 | 45 | 8’461 |
Veränderung Konsolidierungskreis 1 | –809 | 0 | 0 | –16 | –825 |
Zugänge | 179 | 0 | 0 | 623 | 803 |
Abgänge | –23 | 0 | 0 | 0 | –23 |
Umbuchungen | 216 | 0 | 0 | –216 | 0 |
Währungsdifferenzen | –15 | 0 | 0 | 0 | –16 |
Stand 31.12.2020 | 3’743 | 3’520 | 700 | 437 | 8’400 |
Kumulierte Wertberichtigungen | |||||
Stand 1.1.2020 | 3’063 | 3’520 | 436 | 0 | 7’019 |
Veränderung Konsolidierungskreis 1 | –798 | 0 | 0 | 0 | –798 |
Abgänge | –23 | 0 | 0 | 0 | –23 |
Abschreibungen | 518 | 0 | 140 | 0 | 658 |
Wertbeeinträchtigungen | 26 | 0 | 0 | 0 | 26 |
Währungsdifferenzen | –15 | 0 | 0 | 0 | –15 |
Stand 31.12.2020 | 2’771 | 3’520 | 576 | 0 | 6’867 |
Nettobuchwert 31.12.2020 | 973 | 0 | 124 | 437 | 1’533 |
Bei den Immateriellen Werten handelt es sich ausschliesslich um erworbene Werte. Eigene Markennamen sind zum Bilanzstichtag nicht bewertet und bilanziert.
- Verkaufte Gesellschaften Uckermärker Milch GmbH und Marbacher Ölmühle GmbH
9. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
TCHF | 2020 | 2019 |
Gegenüber Dritten | 22’057 | 37’110 |
Gegenüber Nahestehenden | 0 | 3’599 |
Gegenüber Assoziierten | 304 | 672 |
Total | 22’361 | 41’381 |
10. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Übrige Finanzverbindlichkeiten 1 | 0 | 5’184 |
Leasingverbindlichkeiten | 0 | 1’223 |
Bankkredite 2 | 0 | 6’000 |
Total | 0 | 12’407 |
- Vorjahreswerte angepasst aufgrund der Änderung der Bewertungsgrundsätze für die Hybrid-Anleihe (siehe dazu auch Anhang der Jahresrechnung HOCHDORF-Gruppe «Grundsätze für die Konzernrechnungslegung» sowie Ziffer 15); Fremdkapitalanteil der Hybrid-Anleihe in Eigenkapital reklassifiziert
- Die kurzfristig fällige Tranche des Konsortialkredites ist in 2020 komplett getilgt worden
11. Sonstige Verbindlichkeiten
TCHF | 2020 | 2019 |
Gegenüber Nahestehenden | 0 | 163 |
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 1 | 1’705 | 2’615 |
Mehrzeit Mitarbeitende | 138 | 127 |
Ferienguthaben Mitarbeitende | 498 | 466 |
Lohnkonten (Lohnzahlungen, Erfolgsbeteiligung, AHV, SUVA, KK u. a.) | 303 | 469 |
Staatliche Stellen (Steuern, Quellensteuern, Mehrwertsteuern) | 1’448 | 1’473 |
Total | 4’141 | 5’313 |
- Die «Anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten» beinhalten als grösste Positionen die Anzahlungen von Kunden und die in 2021 erfolgte Zahlung an die BOM (Branchenorganisation Milch) für die im Dezember eingezogenen Fondsbeiträge der Milchlieferanten
12. Passive Rechnungsabgrenzungen
TCHF | 2020 | 2019 |
Total | 4’135 | 4’527 |
Die Passiven Rechnungsabgrenzungen beinhalten im Wesentlichen Abgrenzungen im Zusammenhang mit Rückvergütungen und Provisionen an Kunden («Schoggigesetz»), sowie noch nicht erhaltenen Rechnungen für Wareneingänge und übrige Lieferantenleistungen (Energie, Wasser, Transporte).
13. Langfristige Finanzverbindlichkeiten und Langfristige Verbindlichkeiten
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Darlehen 1 | 0 | 375 |
Leasingverbindlichkeiten | 0 | 352 |
Bankkredite | 100’000 | 111’870 |
Gegenüber Assoziierten | 0 | 870 |
Übrige Finanzverbindlichkeiten 2 | 0 | 0 |
Total | 100’000 | 113’367 |
- Darlehensverpflichtung gegenüber einem ehemaligen Gesellschafter der Marbacher Ölmühle GmbH ist durch den Verkauf entfallen
- Vorjahreswerte angepasst aufgrund der Änderung der Bewertungsgrundsätze für die Hybrid-Anleihe (siehe dazu auch Anhang der Jahresrechnung HOCHDORF-Gruppe «Grundsätze für die Konzernrechnungslegung» sowie Ziffer 15); Fremdkapitalanteil der Hybrid-Anleihe in Eigenkapital reklassifiziert
Fristigkeiten und Zinssätze (langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten)
Position | Buchwert TCHF | Fälligkeit | Zinssatz |
Konsortialkredit 1 | 100’000 | 08.11.2023 | von 2.75 % bis 5.50 % |
Total | 100’000 |
Die Finanzverbindlichkeiten werden zum Nominalwert erfasst und bewertet.
1) Der Zinssatz ist abhängig vom Verschuldungsfaktor
Konsortialkredit
Am 23. Oktober 2019 hat das Bankenkonsortium den Konsortialkredit für die HOCHDORF Holding AG verlängert und angepasst. Der Kredit hat eine Laufzeit bis September 2023. Durch durchgeführte Teiltilgungen hat sich die Limite auf CHF 120 Mio. reduziert. Als Finanzkennzahlen gelten nach wie vor der Eigenfinanzierungsgrad sowie der Verschuldungsfaktor. Die Finanzkennzahl Verschuldungsfaktor gilt als verletzt, wenn der Verschuldungsfaktor per 30. Juni 2021 grösser als 5.0 x und zum 31.Dezember 2021 grösser als 4.0 x ist. Für die Eigenkapitalquote gilt per 31. Dezember 2020 eine solche von 40 %. Bei der Verletzung der Convenants kann der Kreditvertrag ausserordentlich (mit sofortiger Fälligstellung aller Verbindlichkeiten) gekündigt werden. Der Kreditvertrag lässt nur Dividendenzahlungen zu, sofern gewisse Verschuldungsfaktoren eingehalten werden.
14. Rückstellungen
TCHF Entwicklung der Rückstellungen | kfr. Rückstellungen | Schadensfälle | Diverse Rückstellungen | Latente Steuerrückstellungen | Total |
Stand 31.12.2018 | 0 | 0 | 5 | 18’559 | 18’564 |
Veränderung Konsolidierungskreis 1 | 0 | 0 | –30’979 | –237 | –31’216 |
Bildung erfolgswirksam 2 | 4’903 | 0 | 32’929 | 3’653 | 41’485 |
Verwendung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Auflösung | 0 | 0 | –5 | –7’868 | –7’873 |
Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 0 | –201 | –201 |
Stand 31.12.2019 | 4’903 | 0 | 1’950 | 13’906 | 20’759 |
Veränderung Konsolidierungskreis 3 | 0 | 0 | 0 | –58 | –58 |
Bildung erfolgswirksam 4 | 350 | 0 | 0 | 8 | 358 |
Verwendung 5 | –4’566 | 0 | –419 | 0 | –4’985 |
Auflösung | 0 | 0 | 0 | –3’422 | –3’422 |
Umbuchung | 81 | 0 | –81 | 0 | 0 |
Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Stand 31.12.2020 | 768 | 0 | 1’450 | 10’435 | 12’653 |
- Im Zusammenhang mit dem Kauf der Beteiligung Thur Milch Ring AG und dem Verkauf der Beteiligung HOCHDORF South Africa Pty (Ltd), der Pharmalys Laboratories SA, der Pharmalys Tunisie S.à.r.l. und der Pharmalys Africa S.à.r.l.
- Im Zusammenhang mit der Restrukturierung gebildete Rückstellungen sowie für ausstehende Rechtsgeschäfte
- Im Zusammenhang mit dem Verkauf der Beteiligung Marbacher Ölmühle GmbH und der Uckermärker Milch GmbH
- Im Zusammenhang mit drohenden Rechtsstreitigkeiten
- Im Zusammenhang mit Vergleich in einem Schadensfall
15. Aktienkapital – Pflichtwandelanleihe – Hybridkapital – Bedingtes Kapital
Das Aktienkapital der HOCHDORF Holding AG über CHF 21’517’570 ist per 31. Dezember 2020 um nominell CHF 3’933’800 höher als 2019. Die Erhöhung resultiert aus dem Ende der Laufzeit der Pflichtwandelanleihe und damit der finalen Wandlung per 30. März 2020 von nominell CHF 119’895’000. Es ist eingeteilt in 2’151’757 Namenaktien zu je CHF 10 Nennwert (2019: 1’758’369 Namenaktien). Dafür wurde das bedingte Kapital (per 31.12.2019 CHF 3’937’710) verwendet.
Die Pflichtwandelanleihe klassierte überwiegend als Eigenkapital. Sie wurde aufgeteilt in einen Eigenkapitalteil und einen Fremdkapitalteil. Der Fremdkapitalteil umfasst dabei alle zukünftigen Zinszahlungen der Anleihe. Die effektiven Zinszahlungen werden jeweils den entsprechenden Finanzverbindlichkeiten entnommen und belasteten die Erfolgsrechnung nicht. Im Zinsaufwand erfasst wurden lediglich die Aufzinsung des betreffenden Geschäftsjahres. Die Pflichtwandelanleihe wurde zum 30. März 2020 final gewandelt.
In 2017 (Liberierung 21.12.) hat die HOCHDORF Holding AG eine öffentliche Hybrid-Anleihe im Umfang von nominell CHF 125 Mio. zu netto CHF 124.17 Mio. ausgegeben. Dabei handelt es sich um eine nachrangige Anleihe mit unendlicher Laufzeit, welche mit einem Coupon von 2.5 % verzinst wird. Die Hybrid-Anleihe hat nach fünfeinhalb Jahren (21.06.2023) ein erstes Call Date. Wird dieses nicht ausgeübt, erhöht sich der zu bezahlende Zins (step up von 2.50 % + 5-Jahres Mid Swap Rate mit Floor bei Null). Valorennummer 39’164’798; ISIN CH0391647986.
Die Zinszahlungen unter der Hybrid-Anleihe sind grundsätzlich optional ausgestaltet und die HOCHDORF Holding AG hat die Wahl, ob sie die Zinszahlungen jährlich vornimmt oder aufschiebt. Gewisse Zinszahlungen auf der Hybrid-Anleihe waren für die Laufzeit der Pflichtwandelanleihe an die Zinszahlungen der Pflichtwandelanleihe gekoppelt, d. h. wenn auf der Pflichtwandelanleihe Zinsen gezahlt wurden, mussten auch Zinsen auf der Hybrid-Anleihe gezahlt werden. Die restlichen Zinszahlungen werden bei Eintritt gewisser Ereignisse zahlbar, z. B. wenn die HOCHDORF Holding AG Dividenden auf ihren Aktien beschliesst und auszahlt.
Die Hybrid-Anleihe wird als zusammengesetztes Finanzinstrument behandelt und besteht aus einem Fremdkapital- und einem Eigenkapitalanteil. Der Fremdkapitalanteil umfasst alle vertraglich geschuldeten und nicht vermeidbaren Zahlungen. Dazu gehören die Zinszahlungen bis zum 21. Juni 2020, dem Zinstermin nach Wandlung der Pflichtwandelanleihe. Die Verbindlichkeit wurde auf den Ausgabetag mit einem Zinssatz von 1 % abgezinst. Der Zinssatz entsprach der damaligen Marge des Konsortialkredites. Die effektiven Zinszahlungen wurden jeweils den entsprechenden Finanzverbindlichkeiten entnommen und belasteten die Erfolgsrechnung nicht. Im Zinsaufwand erfasst war lediglich die Aufzinsung des betreffenden Geschäftsjahres. Per 31. Dezember 2020 bestand keine Verbindlichkeit mehr.
Erläuterungen zur konsolidierten Erfolgsrechnung
Die nachstehenden Erläuterungen erfolgen in Ergänzung zu der in Form des Gesamtkostenverfahrens (Produktionserfolgsrechnung) gegliederten Erfolgsrechnung. Die Positionen der Erfolgsrechnung beinhalten in 2020 bis zum 28. Februar 2020 die Werte der Uckermärker GmbH sowie die Marbacher Ölmühle GmbH bis 31. Dezember 2020. Zur Vergleichbarkeit ist weiterhin zu beachten, dass in 2019 die Unternehmen Pharmalys Laboratories SA, Pharmalys Tunisie S.a.r.l. und der Pharmalys Africa S.a.r.l zum 6. Dezember 2019 verkauft wurden und damit mehrheitlich in den konsolidierten Ergebnissen der Erfolgsrechnung von 2019 enthalten waren.
16. Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen
Im Nettoumsatz in 2019 waren in den Erlösminderungen Rückstellungen für mögliche Forderungsverluste und für Schadensfälle über insgesamt CHF 48.1 Mio. enthalten. Der eigentliche Nettoumsatz der verkauften Produkte liegt um diesen Betrag höher. In 2020 wurden keine wesentlichen Wertberichtigungen vorgenommen.
Nach Warengruppen
TCHF | 2020 | 2019 | ||
Milchprodukte/Rahm | 78’305 | 25.6 % | 193’110 | 42.3 % |
Milchpulver | 113’425 | 37.0 % | 174’111 | 38.1 % |
Babynahrung | 97’026 | 31.7 % | 71’222 | 15.6 % |
Spezialitäten | 11’231 | 3.7 % | 13’293 | 2.9 % |
Back- und Süsswaren | 1’014 | 0.3 % | 4’201 | 0.9 % |
Übrige Produkte/Dienstleistungen | 5’198 | 1.7 % | 860 | 0.2 % |
Total | 306’199 | 100.00 % | 456’797 | 100.00 % |
Der Geschäftsbereich Baby Care enthält die Warengruppe Babynahrung und Produkte aus anderen Warengruppen.
Nach Regionen
TCHF | 2020 | 2019 | ||
Schweiz/Liechtenstein | 162’433 | 53.0 % | 196’193 | 42.9 % |
Europa | 69’212 | 22.6 % | 200’528 | 43.9 % |
Asien | 6’815 | 2.2 % | 8’974 | 1.9 % |
Naher Osten/Afrika 1) | 60’572 | 19.8 % | 46’215 | 10.1 % |
USA/Kanada | 7 | 0.0 % | 474 | 0.1 % |
Amerika, übriges 2) | 7’160 | 2.3 % | 4’413 | 1.1 % |
Total | 306’199 | 100.00 % | 456’797 | 100.00 % |
- Nettoerlöse mit Pharmalys Laboratories SA werden zur besseren Vergleichbarkeit ebenfalls in 2020 unter Naher Osten / Afrika ausgewiesen
- Die Umsätze mit Übrigen umfassen Lieferungen an Kunden, welche die Ware ihrerseits exportieren, wobei das Bestimmungsland nicht separat erfasst wird.
Nach Bereichen
Der Verwaltungsrat der HOCHDORF Holding hat in 2019 beschlossen, das Segment Cereals & Ingredients einzustellen (siehe dazu auch Ziffer 27 und 28). Die dazugehörigen Gesellschaften wurden entweder verkauft oder das Liquidationsverfahren eröffnet. Verbliebene Produkte und Nettoumsätze sind zum 1. Januar 2020 organisatorisch dem Bereich Food Solutions zugeordnet (z. B. Marbacher Ölmühle GmbH).
TCHF | 2020 | Anteil | 2019 | Anteil |
Food Solutions (Vormals: Dairy Ingredients) | 206’708 | 67.5 % | 360’008 | 78.8 % |
Baby Care | 99’490 | 32.5 % | 72’836 | 16.0 % |
Cereals & Ingredients | 0 | 0.00 % | 23’953 | 5.2 % |
306’199 | 100.00 % | 456’797 | 100.00 % |
Auf die Darstellung der Segment-Ergebnisse gemäss Swiss GAAP FER 31/8 wird als Folge möglicher Wettbewerbsnachteile gegenüber nicht kotierten und grösseren kotierten Konkurrenten, Kunden und Lieferanten verzichtet. Der Milchmarkt Schweiz ist ein kleiner und enger Markt mit wenigen massgebenden Firmen und Anbietern. Die Anbieterseite (Milchproduzenten) ist begrenzt auf die einzelnen Milch-Produzenten-Organisationen. Auf Verarbeiter Seite wird der Markt neben den Käsereien von vier grossen Molkereien geprägt. Auf Kundenseite dominiert das Segment der Schokoladenindustrie mit ebenfalls wenigen grossen Verarbeitern. Im Bereich Babynahrung (auf Basis Milch) produziert neben der HOCHDORF-Gruppe nur noch eine Firma Babynahrung für den schweizerischen und den internationalen Markt.
17. Andere betriebliche Erträge
TCHF | 2020 | 2019 |
Diverse andere betriebliche Erträge | 994 | 1'493 |
Total | 994 | 1'493 |
Die diversen anderen betrieblichen Erträge beinhalten als grössere Positionen die Vermietung von Lagerräumen sowie Versicherungsleistungen und im Vorjahr Privatanteil von Mitarbeitenden für die Nutzung von Fahrzeugen.
18. Personalaufwand
TCHF | 2020 | 2019 |
Löhne | –32’373 | –41’025 |
Sozialleistungen | –5’144 | –6’455 |
Personalnebenkosten | –2’205 | –3’277 |
Total | –39’722 | –50’757 |
Zum 31.12.2020 zeigte die HOCHDORF-Gruppe einen Mitarbeiterbestand von 391 (31.12.2019: 618).
19. Übriger Betriebsaufwand
TCHF | 2020 | 2019 |
Raumaufwand (inkl. Lagermieten) | –3’685 | –5'151 |
Unterhalt, Reparaturen | –6’406 | –8’930 |
Fahrzeug- und Transportaufwand | –5’118 | –8'584 |
Versicherungen, Gebühren, Abgaben | –1’635 | –2’103 |
Energie- und Entsorgungsaufwand | –10’869 | –18’440 |
Verwaltungs- und Informatikaufwand | –5’202 | –8’601 |
Werbeaufwand inkl. Provisionen an Kunden | –3’928 | –28’064 |
Diverser übriger Betriebsaufwand | –3’896 | –5’881 |
Total | –40’741 | –85’754 |
20. Finanzergebnis und Ergebnisanteil von assoziierten Gesellschaften
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Ergebnisanteil von assoziierten Gesellschaften | 350 | 354 |
Erträge aus flüssigen Mitteln | 0 | 11 |
Erträge aus Beteiligungen | 158 | –286 |
Erträge aus Finanzanlagen | 418 | 667 |
Zinsertrag 1 | 1’300 | 0 |
Kursgewinne | 2’589 | 7’662 |
Wertberichtigung aus Finanzanlagen | 0 | 1’223 |
Total Finanzertrag | 4’464 | 9’277 |
Zinsaufwand 2 | –5’494 | –6’951 |
Wertberichtigung aus Finanzanlagen 3 | –1’037 | –264 |
Depotgebühren, Gebühren | –455 | –1’078 |
Kursverluste | –2’570 | –9’658 |
Total Finanzaufwand | –9’556 | –17’952 |
Total Finanzergebnis | –5’092 | –8’675 |
- Der Zinsertrag in 2020 enthält mehrheitlich die Zinsen von Pharmalys Laboratories AG und Pharmalys Invest Holding AG
- Vorjahreswert (2019) angepasst aufgrund der Änderung der Bewertungsgrundsätze für die Hybrid-Anleihe (siehe dazu auch Anhang der Jahresrechnung HOCHDORF-Gruppe «Grundsätze für die Konzernrechnungslegung» sowie Ziffer 15)
- Der negative Anstieg der Wertberichtigung aus Finanzanlagen ist ein Nettoeffekt aus der (negativen) Eliminierung und der (positiven) Auflösung von in 2019 getätigten Wertberichtigungen für Darlehensverzichte
21. Betriebsfremdes Ergebnis
TCHF | 2020 | 2019 |
Betriebsfremdes Ergebnis | 5 | 11 |
Total | 5 | 11 |
Bei dem betriebsfremden Ergebnis handelt es sich um Aufwendungen und Mieteinnahmen aus betriebsfremden Liegenschaften.
22. Ausserordentliches Ergebnis
TCHF | 2020 | 2019 |
Erfolg aus Veräusserung von betrieblichem Anlagevermögen | 0 | –343 |
Ausserordentliches Ergebnis | 1 | 0 |
Total | 1 | –343 |
23. Steuern
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Laufende Ertragssteuern | ||
Steuern auf betrieblichem Ergebnis 1 | –180 | –439 |
Latente Ertragssteuern | ||
Nettoveränderung aktive und passive latente Steuern | 2'515 | 3'023 |
Total | 2'335 | 2'583 |
- Vorjahreswert (2019) angepasst aufgrund der Änderung der Bewertungsgrundsätze für die Hybrid-Anleihe (siehe dazu auch Anhang der Jahresrechnung HOCHDORF-Gruppe «Grundsätze für die Konzernrechnungslegung» sowie Ziffer 15)
Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt grundsätzlich mit den Steuersätzen, die bei der Erfüllung der zukünftigen Steuerschuld bzw. bei der Realisierung der zukünftigen Steuerforderung tatsächlich erwartet werden (Liability Method). Für die HOCHDORF Swiss Nutrition mit Betriebsstätte im Kanton Thurgau beträgt diese 13.23 %. Für die Tochterfirma Bimbosan in Welschenrohr gelangen 16.49 % zur Anwendung. Bei Firmen, die den Sitz ausschliesslich im Kanton Luzern haben, werden 12.62 % angewendet. Für die Tochterfirmen in Deutschland und Uruguay gelten 25 %.
Bei der HOCHDORF Holding AG und der HOCHDORF Swiss Nutrition AG wurde auf den vorhandenen Verlustvorträgen kein aktives Steuerguthaben gebildet, da zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar ist, ob innerhalb der nächsten Jahre für die Verrechnung genügend steuerbare Gewinne erzielt werden. Bei einer Aufrechnung des möglichen latenten Steuerguthabens für die HOCHDORF Holding AG (bei einem Steuersatz von 8.5 %) und für die HOCHDORF Swiss Nutrition AG, sowie unter Berücksichtigung der maximal möglichen Aktivierungen bei den übrigen Gesellschaften, ergäbe sich ein gewichteter durchschnittlicher Steuersatz von 13.20 %. Im Vorjahr wurde dieser mit 11.39 % angegeben.
Für weitere Informationen bzgl. der Auswirkung der ordentlichen Besteuerung nach Verlust Holding Privileg siehe Ziffer 7.
Die Kapitalsteuern werden separat im Betriebsaufwand erfasst.
24. Unternehmensergebnis pro Aktie
Unternehmensergebnis (Aktionäre) pro Aktie unverwässert
2020 | 2019 Angepasst | |
Durchschnittlicher gewichteter Aktienbestand | 2’026’872 | 1’453’643 |
Ergebnis laufendes Jahr (Aktionäre); TCHF | –70’133 | –239’200 |
Unternehmensergebnis (Aktionäre) pro Aktie unverwässert (in CHF) | –34.60 | –164.55 |
1) Vorjahreswert (2019) angepasst aufgrund der Änderung der Bewertungsgrundsätze für die Hybrid-Anleihe (siehe dazu auch Anhang der Jahresrechnung HOCHDORF-Gruppe «Grundsätze für die Konzernrechnungslegung» sowie Ziffer 15
Für die Ermittlung des Unternehmensergebnisses pro Aktie wird das den Aktionären der HOCHDORF-Gruppe zustehende Unternehmensergebnis durch die durchschnittliche gewichtete Anzahl ausstehender Aktien dividiert. Die gehaltenen eigenen Aktien (29’738 Aktien) werden dabei nicht in die Berechnung der durchschnittlich ausstehenden Aktien einbezogen. Der gewichtete Aktienbestand ergibt sich aus der Summe von allen Transaktionen im Berichtsjahr sowie aus dem Zugang durch Bildung von neuen 393’388 Namenaktien aus Wandlung der Wandelanleihe zum 31.03.2020.
Unternehmensergebnis (Aktionäre) pro Aktie verwässert
2020 | 2019 Angepasst | |
Durchschnittlicher gewichteter Aktienbestand unverwässert | 2’026’872 | 1’453’643 |
Verwässerungseffekt Wandelanleihe 1 | 0 | 393’524 |
Durchschnittlicher gewichteter Aktienbestand verwässert | 2’026’872 | 1’847’167 |
Ergebnis laufendes Jahr (Aktionäre); TCHF | –70’133 | –239’200 |
Zins Wandelanleihe; in TCF 2 | 0 | 112 |
Steuereffekt 12 % ; TCHF (Zins Wandelanleihe*0.12/1.12) | 0 | –12 |
Ergebnis laufendes Jahr (Aktionäre) verwässert; TCHF 3 | –70’133 | –239’100 |
Unternehmensergebnis (Aktionäre) pro Aktie verwässert (in CHF) | –34.60 | –164.55 |
- Berechnung 2019: Die Verwässerung wurde berechnet aus der Pflichtwandelanleihe über CHF 218.49 Mio. und dem Wandelpreis von CHF 304.67 woraus maximal 717’136 neue Aktien generiert werden. Die Wandelfrist lief vom 03.01.2018 bis und mit 13.03.2020. Per 31.12.2019 waren nach den bereits erfolgten Wandlungen im Umfang von CHF 98’595’000 noch nominell CHF 119’895’000 ausstehend. Berechnung 2020: Am 30.03.2020 war die gesamte Pflichtwandelanleihe gewandelt
- Als Zinsaufwand wird hier nur die Aufzinsung auf der Fremdkapitalkomponente für das laufende Geschäftsjahr berücksichtigt. Die eigentlichen Zinszahlungen werden, wie in Ziffer 15 beschrieben, mit dem Fremdkapitalteil der abgezinsten Zinszahlungen verrechnet
- Aufgrund des negativen Unternehmensergebnisses ergibt sich kein Verwässerungseffekt
25. Eigene Aktien
Transaktionen mit eigenen Aktien
2020 | 2019 | |
Bestand 1.1. in Stück | 29’738 | 30’952 |
Zum Durchschnittspreis pro Aktie von CHF | 238.93 | 237.49 |
Käufe in Stück | 0 | 0 |
Zum Durchschnittspreis pro Aktie von CHF | 0 | 0 |
Verkäufe/Zuteilungen in Stück | 0 | –1’214 |
Zum Durchschnittspreis pro Aktie von CHF | 0 | 115.79 |
Bestand 31.12. in Stück | 29’738 | 29’738 |
Zum Durchschnittspreis pro Aktie von CHF | 238.93 | 238.93 |
- Zum 31.12.2020 hielt die HOCHDORF Holding AG 29’738 eigene Aktien. In 2020 fanden keine Transaktionen mit eignen Aktien statt. Eine aktienbasierte Entschädigung sowohl an den Verwaltungsrat als auch an die Geschäftsleitung existiert nicht. In 2019 wurden 1’214 Aktien mit einem Wert von 115.79 CHF an die Geschäftsleitung ausgegeben.
Pensionskasse der HOCHDORF-Gruppe
2020 Anzahl | 2019 Anzahl | |
Namenaktien HOCHDORF Holding AG | 18’000 | 18’000 |
Total | 18’000 | 18’000 |
26. Weitere Anmerkungen
Leasingverpflichtungen
TCHF | 2020 | 2019 |
Nicht bilanzierte Leasingverpflichtungen | 218 | 359 |
Total | 218 | 359 |
Bei den nicht bilanzierten Leasingverpflichtungen handelt es sich um Leasingverträge für Transportmittel, Personenwagen und Betriebsmittel.
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen
TCHF | 2020 | 2019 |
Pensionskasse der HOCHDORF-Gruppe | 121 | 163 |
Total | 121 | 163 |
Bei den Verbindlichkeiten gegenüber der Pensionskasse handelt es sich um die Beitragsrechnung für den Monat Dezember, welche per Stichtag noch nicht ausgeglichen war.
27. Verkauf von Gesellschaften
Per 28. Februar 2020 veräusserte die HOCHDORF Holding AG im Zusammenhang mit der beschlossenen Straffung des Bereiches Food Solutions (vormals Dairy Ingredients) die Uckermärker Milch GmbH (60 % Aktienanteil, D). Käufer war die Ostmilch Handels GmbH, an der die HOCHDORF Holding einen Minderheitenanteil von 26 % hält (siehe Ziffer 32 des Anhanges der Jahresrechnung). Per 31. Dezember 2020 wurde ausserdem die Marbacher Ölmühle (100 % Aktienanteil, D) aufgrund der Aufgabe des Geschäftsbereiches Cereals & Ingredients veräussert.
Die im Berichtsjahr verkauften Konzerngesellschaften wiesen im Verkaufszeitpunkt die folgenden wichtigsten Bilanzkennzahlen auf:
TCHF | Uckermärker Milch GmbH, D | Marbacher Ölmühle GmbH, D |
Zeitpunkt Abgang | 28.02.2020 | 31.12.2020 |
Anteil am Kapital | 60 % | 100 % |
Flüssige Mittel | 286 | 97 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 7’790 | 213 |
Vorräte | 7’661 | 619 |
Sonstiges Umlaufvermögen | 3’000 | 2 |
Anlagevermögen | 6’702 | 4’946 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | –12’949 | –268 |
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | –2’613 | –30 |
Langfristige Verbindlichkeiten | –6’962 | –1’401 |
Nettovermögen | 2’915 | 4’179 |
Bei der Akquisition der Uckermärker Milch GmbH in 2014 entstand bei der Kaufpreisallokation ein Badwill von TCHF 5’053, der mit dem Eigenkapital verrechnet wurde. Durch den Verkauf resultierte eine positive Wertkorrektur über insgesamt TCHF 3’304 wovon TCHF 3’732 EBIT-wirksam (Position Erfolg aus Veräusserung von Tochtergesellschaften) und TCHF –428 über die Kursverluste (Finanzergebnis) verbucht wurden. Die Gesellschaft erzielte in 2020 bis zum Verkauf einen Nettoumsatz von TCHF 25’797 mit einem EBIT von TCHF –208.
Bei der Akquisition der Marbacher Ölmühle GmbH in 2014 entstand bei der Kaufpreisallokation ein Goodwill von TCHF 798, der mit dem Eigenkapital verrechnet wurde. Durch den Verkauf gab es eine negative Wertkorrektur von TCHF 2’397, wovon TCHF 2’562 EBIT-wirksam (Position Erfolg aus Veräusserung von Tochtergesellschaften) und TCHF 165 als Kursgewinn (Finanzergebnis) gebucht wird. Die Gesellschaft erzielte in 2020 bis zum Verkauf einen Nettoumsatz von TCHF 4’229 mit einem EBIT von TCHF –499.
28. Firmen in Liquidation
Der Verwaltungsrat der HOCHDORF Holding hat im zweiten Halbjahr 2019 entschieden, den Bereich Cereals & Ingrediens aufzugeben. Dieser bestand aus den Firmen Marbacher Ölmühle GmbH, Zifru Trockenprodukte GmbH, Snapz Foods AG und Snapz Foods USA Inc. sowie der Weizenkeimverarbeitung bei der HOCHDORF Swiss Nutrition AG. Die genannten Firmen erzielten in 2019 einen Umsatz von 24.7 Mio. und einen negativen EBIT von CHF –10.8 Mio. Da für die Firmen Zifru Trockenprodukte GmbH (D), Snapz Foods AG (CH) und Snapz Foods USA Inc. keine Käufer gefunden wurden, wurde im Mai 2020 die Liquidationsverfahren eröffnet. Bei Snapz Food AG und Snapz Food USA gab es im Jahr 2020 keine nennenswerten Geschäftsaktivitäten mehr. Die Snapz Food USA wurde bereits zum 30. Juni 2020 dekonsolidiert.
Bei der Zifru Trockenprodukte GmbH wurden im 2. Halbjahr 2020 die Vorräte abverkauft und Käufer für die noch bestehenden Anlagen sowie Grundstück und Gebäude durch den Liquidator gesucht. Die Gesellschaft realisierte in 2020 einen Nettoumsatz von TCHF 1’274 und einen EBIT von TCHF –874.
29. Mit Eigenkapital verrechneter Goodwill
Anschaffungskosten
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Stand 1. Januar | 30’792 | 269’850 |
Verkauf Pharmalys (Wiederaufleben Goodwill) | 0 | –239’071 |
Kauf Thur Milch Ring AG, CH | 0 | 13 |
Abgang Marbacher Ölmühle GmbH, D | –799 | 0 |
Abgang Uckermärker Milch GmbH, D | 5’054 | 0 |
Stand 31. Dezember | 35’047 | 30’792 |
Im Jahr 2014 wurden die Uckermärker Milch GmbH und die Ostmilch Handels GmbH gemeinsam erworben. Für alle erworbenen Gesellschaften ergab sich ein totaler Netto-Badwill von TCHF 1’084 (Badwill für Uckermärker Milch GmbH von TCHF 5’054 und Goodwill für Ostmilch GmbH von TCHF 3’969), welcher seit dem Erwerb in 2014 in der Schattenrechnung nicht reflektiert wurde. Im Rahmen der Desinvestitionen der Uckermärker Milch GmbH wurde dies korrigiert, und auch die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst (inklusive Berechnung der Abschreibungen). Der Nettobuchwert per 01.01.2019 und die theoretische Abschreibung des Goodwills reduzierten sich um TCHF –1’103 bzw. um TCHF –1’084, während der Nettobuchwert per 31.12.2019 unverändert ist.
Abschreibungen kumuliert TCHF
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Stand 1. Januar | –11’598 | –86’840 |
Zugänge | –5’755 | –5’777 |
Abgänge | –4’255 | 81’019 |
Stand 31. Dezember | –21’608 | –11’598 |
Theoretischer Wert Goodwill 31. Dezember | 13’439 | 19’194 |
Der Ausweis basiert auf einer linearen Abschreibung über 5 Jahre (pro rata). Im Eigenkapitalspiegel ist der Goodwill als Nettoposition gezeigt. Die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung auf die Erfolgsrechnung und die Bilanz sind in den folgenden Tabellen dargestellt.
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Unternehmensergebnis Konzern | –70’274 | –271’378 |
Abschreibungen Goodwill | –5’755 | –5’777 |
Abschreibungen Goodwill Korrektur aus Verkauf Pharmalys | 0 | 81’020 |
Theoretisches Unternehmensergebnis | –76’029 | –277’155 |
TCHF | 2020 | 2019 Angepasst |
Eigenkapital | 180’548 | 257’816 |
Theoretischer Wert Goodwill | 13’439 | 19’194 |
Theoretisches Eigenkapital | 193’987 | 277’010 |
Vorjahreswert (2019) angepasst aufgrund der Änderung der Bewertungsgrundsätze für die Hybrid-Anleihe (siehe dazu auch Anhang der Jahresrechnung HOCHDORF Holding «Grundsätze für die Konzernrechnungslegung» sowie Ziffer 15).
30. Transaktionen mit nahestehenden Personen und Gesellschaften
Die geschäftlichen Transaktionen mit nahestehenden Personen und Gesellschaften basieren auf handelsüblichen Vertragsformen und Konditionen. Sämtliche Transaktionen sind in den konsolidierten Jahresrechnungen 2019 und 2020 enthalten. Es handelt sich um Waren und Rohstofflieferungen sowie Dienstleistungen von und an nahestehende Gesellschaften. In den entsprechenden Bilanzpositionen ist dies separat ausgewiesen.
Transaktionen mit assoziierten Gesellschaften
TCHF | 2020 | 2019 |
Nettoumsatz | 20’759 | 123’976 |
Warenaufwand | –7’802 | –54’601 |
Dienstleistungsaufwand | –1 | –543 |
Betriebsaufwand | 0 | –1 |
Finanzertrag | 143 | 761 |
Finanzaufwand | –195 | –1’098 |
Assoziiert: Ostmilch Handels GmbH, Uckermärker Milch GmbH (Verkauf direkt gehaltenem 60 % Anteil an Ostmilch Handels GmbH; siehe auch Ziffer 32 des Anhanges der Jahresrechnung).
Transaktionen mit nahestehenden Gesellschaften
TCHF | 2020 | 2019 |
Nettoumsatz | 40’631 | 130’069 |
Dienstleistungsertrag | 315 | 445 |
Betriebsaufwand | 0 | –15’769 |
Finanzertrag | 9’348 | 3’522 |
Finanzaufwand | –1’445 | –3’814 |
Nahestehend: Pharmalys Laboratories AG, Pharmalys Invest Holding (siehe auch Ziffer 33 des Anhanges der Jahresrechnung HOCHDORF-Gruppe zur Werthaltigkeit ausstehender Forderungen gegenüber Pharmalys Gesellschaften).
31. Eventualverbindlichkeiten
Die HOCHDORF-Gruppe ist im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit in Rechtsstreitigkeiten involviert. Obwohl der Ausgang zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschliessend beurteilt werden kann, geht HOCHDORF davon aus, dass es keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit bzw. die Finanzlage haben wird. Erwartete Zahlungsausgänge sind entsprechend zurückgestellt. Per Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten.
32. Übersicht über Konzerngesellschaften und assoziierte Gesellschaften
Konsolidierte Gesellschaften | Sitz | Funktion | Währung | Kapital in Tausend 31.12.2020 | Kapitalanteil 31.12.2020 | Kapitalanteil 31.12.2019 |
HOCHDORF Holding AG | Hochdorf CH | Holding | CHF | 21’517 | 100 % | 100 % |
HOCHDORF Swiss Nutrition AG | Hochdorf CH | Produktion | CHF | 30’000 | 100 % | 100 % |
Schweiz. Milch-Gesellschaft AG | Hochdorf CH | Mantelgesellschaft | CHF | 100 | 100 % | 100 % |
Marbacher Ölmühle GmbH 1 | Marbach DE | Prod. u. Handel | EUR | 0 | 0 % | 100 % |
Uckermärker Milch GmbH 2 | Prenzlau DE | Produktion | EUR | 0 | 0 % | 60 % |
HOCHDORF America's Ltd | Montevideo UY | Handel | UYU | 3’283 | 60 % | 60 % |
Snapz Foods AG 3 | Hochdorf CH | Handel | CHF | 100 | 100 % | 65 % |
Zifru Trockenprodukte GmbH 3 | Zittau DE | Produktion | EUR | 200 | 100 % | 100 % |
Bimbosan AG | Welschenrohr CH | Prod. u. Handel | CHF | 350 | 100 % | 100 % |
Snapz Foods USA Inc. 4 | Delaware USA | Handel | USD | 0 | 0 % | 65 % |
Thur Milch Ring AG | Sulgen CH | Handel | CHF | 170 | 56.47 % | 56.47 % |
- Verkauf per 31.12.2020
- Verkauf per 28.02.2020
- In Liquidation; Durch Nicht-Einzahlung des anteiligen Kapitals durch den Minderheitsaktionär sind die Anteile wieder an die HOCHDORF Holding zurück gefallen
- In Liquidation; dekonsolidiert zum 30.06.2020
Assoziierte Gesellschaften | Sitz | Funktion | Währung | Kapital in Tausend 31.12.2020 | Kapitalanteil 31.12.2020 | Kapitalanteil 31.12.2019 |
Ostmilch Handels GmbH | Bad Homburg DE | Handel | EUR | 1’000 | 26 % | 26 % |
Ostmilch Handels GmbH & Co. Frischdienst Oberlausitz KG | Schlegel DE | Logistik | EUR | 51 | 26 % | 26 % |
Ostmilch Frischdienst Magdeburg GmbH | Meitzendorf DE | Handel | EUR | 25 | 26 % | 26 % |
Uckermärker Milch GmbH 1 | Prenzlau DE | Produktion | EUR | 10’000 | 26 % | 60 % |
- Indirekt assoziiert; die Uckermärker Milch GmbH wird seit dem 28.02.2020 100 % von der Ostmilch Handels GmbH gehalten
33. Unternehmensfortführung
Bestehende Unsicherheiten zum 31. Dezember 2020 und für das Geschäftsjahr 2021 und 2022
Es bestehen wesentliche Unsicherheiten (nachfolgend aufgeführt), die je nach Entwicklung der Situation erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sind der Meinung, dass trotz dieser Unsicherheiten die Fortführung von HOCHDORF zurzeit nicht in Frage gestellt ist.
- Werthaltigkeit der Forderungen gegenüber Gesellschaften der Pharmalys Gruppe (Status 31. Dezember 2020: CHF 32.1 Mio. aus Liefergeschäft und CHF 40.6 Mio. ausstehende Kaufpreisraten aus dem Verkauf der Anteile der Pharmalys Gesellschaft, Tilgung aussehendes Darlehen und Zinsen)
- Sicherung der Zahlungsfähigkeit aufgrund von (teilweisen) Zahlungsausfällen und -verschiebungen durch Pharmalys Gesellschaften
- Die Einhaltung der Financial Covenants aus dem Kreditvertrag
Der Verwaltungsrat konzentriert sich derzeit auf die Erarbeitung finanzstrategischer Optionen, welche u. a. Kapitalmassnahmen beinhalten können, um die Bilanz und die Liquiditätssituation weiter zu stabilisieren und ein nachhaltiges Unternehmenswachstum zu unterstützen.
Für die Umsetzung des vom Verwaltungsrat freigegebenen Budgets 2021 sowie der Mittelfristplanung 2025 mit projektierten Absatz- und Umsatzsteigerungen und unterstellter Finanzierung aus eigenem Cash Flow im Bereich Baby Care und Food Solutions (vormals Dairy Ingredients) sieht der Verwaltungsrat auf Basis der getroffenen Annahmen realistische Chancen. Dazu haben wir bereits in 2020 strategische und operative Massnahmen eingeleitet, um die Basis für ein nachhaltiges Wachstum zu schaffen. So wurden in 2020 u. a. die Projektentwicklung mit neuen Kunden verstärkt, zwei Erstbelieferungen nach Vietnam sowie neue Projekte im südostasiatischen Raum aufgegleist, die Entwicklung von neuen Produkten ( z. B. Ziegenmilch, veganes Bisoja, Preterm) umgesetzt, die Integration der Bimbosan eingeleitet, das Verkaufsteam Baby Care verstärkt und das Kostensenkungsprogramm OPTIMA erweitert.
Beurteilung durch den Verwaltungsrat
Werthaltigkeit der Forderungen gegenüber Gesellschaften der Pharmalys Gruppe
Im Rahmen eines zum 30. September 2020 abgeschlossenen Vertrages zwischen Pharmalys Invest Holding AG, Pharmalys Laboratories SA und Amir Mechria hat HOCHDORF ihre Sicherheiten bzgl. fälliger Forderungen aus dem Liefergeschäft sowie in Verbindung mit dem Rückverkauf in 2019 erheblich ausweiten können (siehe auch Ziff. 3). Neben den Rechten an den bestehenden und zukünftigen Markenrechten der Pharmalys Laboratories SA sind Pfandrechte auf 100 % der Aktien der Pharmalys Invest Holding AG und der Pharmalys Laboratories SA sowie auf die von Herrn Mechria gehaltenen Aktien der HOCHDORF Holding (zweitrangig) festgelegt. Der Verwaltungsrat hat eine Beratungsfirma beauftragt, eine Bewertung der Pfandrechte vorzunehmen und strategische Optionen einer allfälligen Verwertung zu erarbeiten. Nach derzeitigem Kenntnisstand geht der Verwaltungsrat davon aus, dass der Erlös aus einer allfälligen Verwertung sämtliche offenen Forderungen aus dem Liefergeschäft sowie aus dem Rückverkauf decken wird.
Sicherung der Zahlungsfähigkeit
HOCHDORF verfügt derzeit über eine freie Kreditlinie von CHF 13 Mio. (Status: 07. April 2021), die zur Finanzierung des Geschäftsbetriebes benutzt werden kann. Der 12-Monatsliquiditätsplan zeigt, dass diese Kreditlinie bei Realisierung des verabschiedeten Budgets und bei unterstellter massiver Zahlungsverzögerung durch die Pharmalys Gesellschaften ausreichend wäre. Allerdings würde diese Kreditlinie einen kompletten Ausfall der offenen Zahlungen der Pharmalys Gruppe nicht kompensieren können. Derzeit geht der Verwaltungsrat nicht von einem kompletten Zahlungsausfall, sondern von einer deutlichen zeitlichen Verschiebung der Zahlungen aus.
Die Einhaltung der Financial Covenants aus dem Kreditvertrag
Das vom Verwaltungsrat verabschiedete Budget für das Geschäftsjahr 2021 und Mittelfristplanung 2025 für HOCHDORF zeigen auf, dass die Covenants bei Realisierung der Pläne eingehalten werden können. Allerdings hätte z.B. eine Wertberichtigung der Forderungen gegenüber Pharmalys einen erheblichen negativen Einfluss auf den EBITDA und das Eigenkapital und würde die Einhaltung der Covenants stark gefährden (siehe Ziffer 13 des Anhanges). Derzeit geht der Verwaltungsrat nicht von einer Wertberichtigung aus.
Nach dem Bilanzstichtag sind die folgenden Ereignisse bezüglich der beschriebenen Risiken eingetreten:
- Zum 31. Dezember 2020 kam es zum Zahlungsverzug seitens der Pharmalys Laboratories SA. Als Konsequenz wurden alle offenen Zahlungen der Pharmalys Gesellschaften fällig gestellt
- Seit dem 31. Dezember 2020 gab es einen kumulierten Zahlungseingang seitens der Pharmalys Gesellschaften von CHF 9.0 Mio. (Status: 07. April 2021)
- Eine indikative Bewertung der Pharmalys Gruppe hat ergeben, dass alle offenen Forderungen von HOCHDORF gedeckt sind. Damit ist die Werthaltigkeit gegeben
Sonstige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung der Konzernrechnung durch den Verwaltungsrat sind die folgenden Ereignisse eingetreten:
- Am 19. Februar 2021 wurde ein Kaufvertrag zwischen der Bimbosan AG und einem Dritten für den Verkauf der Gebäude und Grundstücke am in 2020 geschlossenen Standort Welschenrohr mit Übergang zum 31. Dezember 2021 geschlossen. Buchwert der Immobilien und Grundstücke war am 31. Dezember 2020 TCHF 1’984; aus der Transaktion ist kein nennenswerter Buchgewinn zu erwarten.
Ansonsten sind keine wesentlichen Ereignisse seit Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung 2020 beeinträchtigen könnten, bzw. an dieser Stelle offengelegt werden müssten. Die Konzernrechnung ist vom Verwaltungsrat in seiner Sitzung am 9. April 2021 abgenommen worden.
34. In diesem Bericht verwendete Non-GAAP-Messgrössen
Die Finanzinformationen in der Jahresrechnung beinhalten gewisse Non-GAAP Messgrössen, die nicht durch Swiss GAP FER definiert sind. Diese Messgrössen dienen dem Management zur Zielsetzung und Beurteilung der Leistung von HOCHDORF. Die angewendeten Non-GAAP-Messgrössen können möglicherweise von ähnlichen Messgrössen anderer Unternehmen abweichen und sind nicht als Ersatz der SWISS GAP FER-Messgrössen zu sehen.
Bruttoergebnis | Das Bruttoergebnis erfasst die Nettoerlöse (Bruttoerlöse abzüglich Erlösminderungen) zuzüglich Anderer betrieblicher Erträge und Bestandsveränderungen abzüglich des Materialaufwandes. |
EBITDA | Das Ergebnis EBITDA umfasst das Bruttoergebnis abzüglich Personalaufwand und Übriger Betriebsaufwand. |
EBIT | Das Ergebnis EBIT umfasst den EBITDA abzüglich Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Werte sowie Wertbeeinträchtigung auf Beteiligungen. |
Freier Cash Flow | Der Freie Cash Flow enthält den Cash Flow aus erarbeiteten Mitteln abzüglich Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Cash Flow aus Investitionstätigkeiten. |