Dairy Ingredients wird zu «Food Solutions»

Mit dem Start zum Aufbau eines Molkenkompetenzzentrums und der Entwicklung veganer Pulverprodukte folgt Dairy Ingredients dem Trend hin zu funktionellen Halbfabrikaten für die weiterverarbeitende Nahrungsmittelindustrie. Die nationalen Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie führten zu einer stark steigenden Inlandnachfrage nach Milchprodukten und zu einem knapperen Milchangebot für HOCHDORF. Lieferengpässe konnten jedoch bis auf den Rahmbereich weitestgehend vermieden werden. Der erzielte Nettoerlös von CHF 206.7 Mio. liegt in der für 2020 festgelegten Bandbreite.

In der Schweiz verarbeitete die HOCHDORF Swiss Nutrition AG im Geschäftsjahr 2020 eine Flüssigmenge (Milch-, Rahm, Molken- und Permeatmenge) von 335.8 Mio. kg (VJ 391.4 Mio. kg; –14.2 %). Die tiefere Flüssigmenge erklärt sich vor allem mit der höheren Inlandnachfrage nach Milchprodukten während des Covid-19 Lockdowns im Frühjahr und im Herbst / Winter 2020. Deshalb waren wir nicht in der Lage, die vereinbarten Rahmlieferungen an unsere Kunden vollständig zu erfüllen. Aufgrund der weltweiten Pandemie benötigte die Schweizer Premium-Schokoladenindustrie geringere Mengen Milchpulver. Als Hauptgründe für die reduzierten Abrufe können wir die tieferen Schokoladenverkäufe im Bereich Duty-Free und im Schweizer Tourismus sowie geringere Exporte aufführen. Die prognostizierten Umsatzziele konnten wir trotz der schwierigen weltweiten Wirtschaftslage mit einem Nettoerlös von CHF 206.7 Mio. erreichen (Prognose 2020: CHF 190 bis 210 Mio.).

Dairy Ingredients erschliesst mit funktionellen Halbfabrikaten neue Märkte
Der Bereich Dairy Ingredients trieb im Geschäftsjahr 2020 die strategische Entwicklung und Vermarktung wertschöpfungsstarker Produkte weiter voran. In diesem Zusammenhang haben wir zum Zwecke der weiteren Veredelung des Rohstoffes Molke im Herbst 2020 mit dem Aufbau eines Molkenkompetenzzentrums im Werk Sulgen gestartet. Dies ermöglicht uns die Entwicklung und Produktion hochwertiger funktionaler Ingredienzien auf Molkenbasis für die Anwendung in Baby Care- und High-Protein-Produkten. Damit können wir einige wichtige Baby Care Halbfabrikate, die wir sonst zukauften, durch eigene Produkte ersetzen und die interne Wertschöpfung deutlich steigern. Zudem leisten wir durch unser Produktionsverfahren einen aktiven Beitrag zur Reduktion der Nahrungsmittelverschwendung («Food Waste»).

Weiter haben wir mit einem veganen MCT-Pulver aus mittelkettigen Fettsäuren einen innovativen Inhaltsstoff für die Sporternährung und das Gewichtsmanagement entwickelt. Des Weiteren entwickelten wir für Kunden laktosefreie Mager- und Vollmilchpulver sowie spezielle Proteinmischungen zur Herstellung von High-Protein Joghurts.

Darüber hinaus frischte Dairy Ingredients ihre Traditionsmarken LEDOR, NOVITTA und SUCREM visuell mit neuen Logos auf und fasste ihre molkenbasierten Produkte unter dem Markennamen WEYDOR zusammen. Funktionelle, kundenspezifische Mischungen aus Molken- und Milchproteinen werden unter der Bezeichnung BLENDOR vermarktet.

Nicht fortgeführte Bereiche

Mit dem Verkauf der Uckermärker Milch GmbH Ende Februar 2020 sowie der Marbacher Ölmühle GmbH per Ende 2020 haben wir die Neuausrichtung im Bereich Dairy Ingredients mit der Fokussierung auf die Schweizer Produktionsstandorte Hochdorf und Sulgen abgeschlossen.

Ausblick
Die Umsetzung des Molkenkompetenzzentrums in Sulgen ist eines unserer zentralen Ziele im laufenden Geschäftsjahr. Auch die eingeleiteten Produktinnovationen im Bereich von Molke- und MCT-Pulver wollen wir vorantreiben. Neue Kundenlösungen werden zudem im Bereich von nicht-kuhmilch  und  veganen Produkten angestrebt. Um die Breite unserer Technologie- und Anwendungskompetenz zu unterstreichen, haben wir den Bereichsnamen von Dairy Ingredients per Anfang 2021 auf «Food Solutions» angepasst.

Auch 2021 werden wir uns weiter intensiv mit verschiedenen Prozessoptimierungen beschäftigen. Diese Arbeit ist in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld von hoher Bedeutung. Insbesondere hat sich der Milchmarkt von einem Käufer- zu einem Verkäufermarkt gewandelt. Deshalb werden wir die Beziehungen zu unseren Milchlieferanten vertiefen und unser attraktives Produktportfolio bekannter machen.

Die Umsatzerwartung für den Geschäftsbereich «Food Solutions» ist insbesondere vom weiteren Verlauf der Covid-19 Pandemie abhängig. Wir planen unter anderem mit leicht steigendem Walzenmilchpulver-Volumen für unsere Premium-Schokoladenkunden und steigenden Absätzen im Rahmbereich sowie für funktionelle Halbfabrikate. Im Vorjahresvergleich wird der Netto-Verkaufserlös nach dem Verkauf der Uckermärker Milch GmbH und der Marbacher Ölmühle GmbH tiefer ausfallen.