Unsere Energiequellen und der Energieverbrauch
In den letzten zwei Jahren veräusserte die HOCHDORF-Gruppe einen Grossteil ihrer Tochtergesellschaften. Die Zahlen und Projekte zum Thema Energiequellen und Energieverbrauch beziehen sich deshalb im Folgenden ausschliesslich auf die Schweizer Standorte Hochdorf und Sulgen.
CO2 , Energie und Wasserverbrauch: Fokus auf hergestellte Produktemenge
Als Ausgangspunkt für die Analysen des Energieverbrauchs dient das Volumen der in Hochdorf und Sulgen hergestellten Produkte. Im Vergleich zu 2018 ist die Menge der 2020 produzierten Produkte um –12.6 % auf 53’991 Tonnen gesunken. Dies hat insbesondere mit der tiefen Anlagenauslastung im Bereich Baby Care zu tun. Zudem wurden im Januar 2020 in Hochdorf zwei sanierungsbedürftige Sprühtürme stillgelegt. Als dritter Einfluss erhöhte sich im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie der Inlandkonsum von Frischmilchprodukten und Käse aufgrund der Beschränkung des Einkaufstourismus ins nahegelegene Ausland. Entsprechend geringer wurde die Milchmenge für die Verarbeitung zu Dauermilchwaren.
Wegen der teilweise tiefen Anlagenauslastung benötigte HOCHDORF 2020 weniger fossile und elektrische Energie als in den Vorjahren. Umgerechnet auf den notwendigen Energieeinsatz pro Tonne zeigt sich aber, dass ausgelastete Anlagen effizienter produzieren als nicht ausgelastete. Zudem wurden im Verhältnis mehr Sprühpulver hergestellt (Sprühtrocknung ist bedeutend energieintensiver als die Walzentrocknung). Dasselbe Bild zeigt sich beim CO2-Ausstoss: Rückgang des absoluten CO2-Ausstosses bei gleichzeitigem Anstieg pro hergestellte Tonne Produkt.
Derselbe Effekt zeigt sich beim Wasserverbrauch. Die absolut genutzte Frischwassermenge konnte zwar im Vergleich mit den Vorjahren reduziert werden. In der relativen Betrachtung zeigt sich aber, dass der Frischwasserverbrauch gegenüber 2018 leicht angestiegen ist. Hier spielen die zusätzlich notwendigen Reinigungen bei nicht ausgelasteten Anlagen eine relevante Rolle. Häufige Produktwechsel erhöhen die Anzahl der Reinigungen.
Bimbosan: Umweltfreundliche Verpackung und palmölfreie Produkte
Aber auch die Wahl der Verpackung beeinflusst den Energieverbrauch und die CO2-Bilanz. So setzt HOCHDORF neu bei ihrer Eigenmarke Bimbosan wo immer möglich auf Beutel aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Verpackung besteht unter anderem aus Polyethylen (PE) aus nachwachsenden Rohstoffen, bei dessen Herstellung Kohlendioxid verbraucht und Sauerstoff freigesetzt wird. Der Biokunststoff ist somit umweltfreundlich und verbessert die CO2-Bilanz. Des Weiteren bietet Bimbosan seinen Kunden eine ökologische Lösung mit praktischen Nachfüllbeuteln an.
Bimbosan verkaufte in der Schweiz die erste palmölfreie Babynahrung. Inzwischen werden fast alle Säuglings-, Folge- und Kindermilchen sowie alle Babybreie, Getreideprodukte und Snacks palmölfrei hergestellt. Zudem bietet HOCHDORF seinen Geschäftskunden im Bereich Baby Care die Möglichkeit, ihre Rezepturen palmölfrei zu produzieren.
Innosuisse-Flüssigprojekt: Unnötige Trocknungsschritte vermeiden
Die wichtigsten Teilprozesse zur Herstellung von Babymilchen und verschiedenen Milch-, Molke- und Proteinpulvern umfassen das Konzentrieren, Trocknen, Mischen und Abpacken. Besonders energieintensiv ist dabei der Trocknungsprozess.
Um mehrfaches Trocknen von Laktose zu vermeiden, hat HOCHDORF im Rahmen der Innovationsförderung des Bundes ein Innosuisse-Forschungsprojekt gestartet. Ziel ist es, die in Sulgen hergestellte Laktose in flüssiger Form in der Babynahrungs-Rezeptur einzusetzen und dadurch einen zusätzlichen Trocknungsprozess einzusparen. Hier finden Technologiekompetenz, Innovationsstärke und die Schonung der Umweltressourcen zueinander.
OPTIMA: Nachhaltigkeit dank Effizienzprogramm
Anfang 2020 wurde ein unternehmensweites Effizienzprogramm unter dem Projektnamen «OPTIMA» ins Leben gerufen. Projekte zur Effizienzsteigerung sind häufig auch Nachhaltigkeitsprojekte.
Insbesondere die Projekte zur Abfallvermeidung, zur Verringerung von Anlagenverlusten und zur Optimierung von Ressourcen- und Wassereinsatz können an dieser Stelle aufgeführt werden. Aus diesen Themenfeldern erwarten wir in den kommenden Jahren deutliche Nachhaltigkeitseffekte.