Anhang zum konsolidierten Halbjahresabschluss
per 30. Juni 2020

Die vorliegende Konzernrechnung umfasst die nicht revidierten Halbjahresabschlüsse der HOCHDORF Holding AG und ihrer Tochtergesellschaften für die am 30. Juni 2020 endende Berichtsperiode. Der konsolidierte Zwischenabschluss wurde in Übereinstimmung mit den bestehenden Richtlinien der Fachempfehlung zur Rechnungslegung, Swiss GAAP FER 31 (Ergänzende Fachempfehlungen für kotierte Unternehmungen), und den in der konsolidierten Jahresrechnung 2019 beschriebenen Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt. Dieser Zwischenabschluss beinhaltet nicht alle Informationen und Offenlegungen, wie sie in der jährlichen Konzernrechnung verlangt werden. Daher sollte er nur in Zusammenhang mit der Konzernrechnung per 31.12.2019 betrachtet werden.

Die nachfolgenden Umrechnungskurse wurden für den konsolidierten Zwischenabschluss als auch für die Einzelabschlüsse verwendet.

In der Berichtsperiode haben die folgenden Veränderungen im Konsolidierungskreis stattgefunden:

Zum 28.02.2020 hat die HOCHDORF Holding AG ihre Mehrheitsbeteiligung von 60 % an der Uckermärker Milch GmbH an die Ostmilch Handels GmbH verkauft. Die Gesellschaft erzielte bis zum 28.02.2020 einen Nettoerlös von TCHF 25’615 mit einem EBIT von TCHF –208 und einem Unternehmensergebnis von TCHF –320. Die verkauften Nettoaktiven setzen sich wie folgt zusammen (in TCHF):

Durch den Verkauf resultierte eine positive Korrektur von CHF 3.305 Mio., wovon CHF 3.733 Mio. EBIT wirksam und CHF –0.428 Mio. über die Position Kursverlust gebucht wurde. Bei der Veräusserung musste ein Badwill in Höhe von CHF 5’054 Mio., der zum Zeitpunkt der Akquisition mit dem Eigenkapital verrechnet wurde, wiederaufgelebt werden. Der Kaufpreis belief sich auf 1 EURO.

Nach Aufgabe des Geschäftsbereiches Cereals & Ingredients per Ende 2019 wurde die Liquidation der Snapz Foods USA Inc. in die Wege geleitet. Diese war zum 30.06.2020 bereits abgeschlossen, so dass die rechtliche Einheit dekonsolidiert werden konnte. Per 30.06.2020 hatte die Snapz Foods USA Inc. ein Nettovermögen von CHF 0.

Die HOCHDORF-Gruppe erzielte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 einen Nettoerlös von CHF 158 Mio. im Vergleich zur Vergleichsperiode 2019 von CHF 243 Mio. Der Nettoerlösrückgang ist vor allem auf den Verkauf der Uckermärker Milch GmbH aus dem Segment Dairy Ingredients zum 28.02.2020 zurückzuführen. Dieser Verkauf wurde aufgrund der beschlossenen strategischen Fokussierung auf die Geschäftsbereiche Baby Care und Dairy Ingredients mit den Schweizer Produktionsstandorten folgerichtig umgesetzt.

Das Segment Dairy Ingredients erzielte im ersten Halbjahr einen Nettoerlös von CHF 120.7 Mio. (1. Halbjahr 2019: CHF 202.0 Mio.). Neben dem Verkauf der Uckermärker Milch GmbH, waren die geringeren Abrufe der Rahmhersteller (Verknappung Frischmilch während des Coronavirus-Lockdowns) sowie der Schokoladenhersteller (Einbruch Duty Free Verkäufe wegen den Coronavirus Reisebeschränkungen) für den Umsatzrückgang verantwortlich. Das Segment Cereals & Ingredients, welches per Ende 2019 aufgegeben wurde, wurde im Segment Dairy Ingredients integriert.

Das Segment Baby Care erwirtschaftet im ersten Halbjahr einen Nettoerlös von CHF 37.6 Mio. gegenüber CHF 30.3 Mio. im ersten Halbjahr 2019. Die Nettoerlöse sind beeinflusst von zwei grossen Kunden, bei welchen der Nettoerlös stark zurück gegangen war. Dieser Rückgang konnte aber mit den anderen Kunden stabilisiert bzw. sogar leicht gesteigert werden. Zu erwähnen ist dabei die erste Lieferung an einen neuen Kunden nach Vietnam mit unseren BIMBOSAN-Produkten. Der Nettoerlös im ersten Halbjahr 2019 war stark von negativen Sondereffekten (Wertberichtigung von Debitoren) beeinflusst, weshalb ein Vergleich nur bedingt möglich ist. Die Marke BIMBOSAN zeigt leicht rückläufige Nettoerlöse, dies wurde vor allem durch einen Rückruf in der Produktkategorie Beikost ausgelöst.

Trotz deutlich reduzierter Nettoerlöse konnte das Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf CHF 4.985 Mio. (2.8 % des Produktionserlöses; HJ1 2019: CHF –39.4 Mio.) und das Betriebsergebnis vor Steuern und  Zinsen auf CHF 1.16 Mio. (0.7 % des Produktionserlöses; HJ1 2019: CHF –52.39 Mio.) stark gesteigert werden. Die HOCHDORF-Gruppe zeigt nun wieder positive operative Ergebnisse, was das Resultat der in 2019 eingeleiteten Restrukturierung und Bereinigung ist. Die Ergebnisse im 1. Halbjahr 2019 waren stark durch Sondereffekte im Rahmen dieser Restrukturierung geprägt (u.a. Wertberichtigung Debitoren von CHF 35.2 Mio., Abschreibung von Anlagen von CHF 2.9 Mio., Wertberichtigungen für geplante Liquidationen von CHF 2.3 Mio.). Hinzu kommt noch der Verkauf von Einheiten, die einen operativen Verlust in 2019 erwirtschaftet haben, wie die Pharmalys Gruppe und Uckermärker Milch GmbH.

Das Unternehmensergebnis Konzern war mit CHF –4.01 Mio. aufgrund hoher Zinszahlungen leicht negativ (HJ1 2019: CHF –63.63 Mio.). Das Ergebnis nach Minderheiten lag bei CHF –3.91 Mio. im Vergleich zu CHF –43.39 Mio. im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Durch den Verkauf des 60 % Anteils der Uckermärker Milch hat der Anteil der Minderheiten stark abgenommen.

Die Bilanzsumme per 30.06.2020 von CHF 419 Mio. ist gegenüber der Bilanzsummer per 30.06.2019 von CHF 564 Mio. stark gesunken, dies hauptsächlich aufgrund der Verkäufe der Pharmalys Gesellschaften sowie auch der Uckermärker Milch GmbH. Durch die Umschuldung und Neustrukturierung des Konsortialkredites im Oktober 2019 konnte das Fremdkapital gesenkt werden. Zum 30.06.2020 lag es bei CHF 180 Mio. wobei der Konsortialkredit mit CHF 110 Mio. in Anspruch genommen ist. Im 2. Quartal 2020 konnten Verbindlichkeiten aus dem Konsortialkredit durch die Zahlung einer Kaufpreistranche aus dem Verkauf Pharmalys zurückgezahlt werden. Die Eigenkapitalquote lag am 30.06.2020 bei 57 %. Die HOCHDORF Gruppe hat mit dem Ergebnis per 30.06.2020 alle Convenants aus dem Konsortialkredit eingehalten.

Im 1. Halbjahr 2020 konnte die HOCHDORF-Gruppe einen positiven Freien Cashflow von CHF 2.9 Mio. erwirtschaften, wobei hier auch die oben erwähnte Kaufpreiszahlung enthalten ist. Nach Abzug des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit (Rückzahlung Tranche Konsortialkredit sowie Zinszahlungen) lag der Cashflow bei CHF –10.5 Mio. und die liquiden Mittel bei CHF 10.0 Mio.

Die konsolidierte Halbjahresrechnung wurde vom Verwaltungsrat am 14. August 2020 genehmigt. Bis zur Herausgabe dieser Pressemitteilung wurde der Gesellschaft kein wesentlich neues Ereignis bekannt, das die Halbjahresrechnung per 30. Juni 2020 beeinflussen würde.

Die HOCHDORF Holding AG haftete als Gesamtschuldnerin im Wege des Schuldenbeitritts für die durch ein Bankinstitut an die Uckermärker Milch GmbH gewährte Kreditlimite über EUR 10 Mio. Durch den Verkauf ist der Kredit abgelöst worden. Daher bestehen derzeit keine Eventualverbindlichkeiten.

Für die Ermittlung des Unternehmensergebnisses pro Aktie wird das den Aktionären der HOCHDORF-Gruppe zustehende Unternehmensergebnis durch die durchschnittliche gewichtete Anzahl ausstehender Aktien dividiert. Die gehaltenen eigenen Aktien werden dabei nicht in die Berechnung der durchschnittlich ausstehenden Aktien einbezogen. Der gewichtete Aktienbestand ergibt sich aus der Summe von allen Transaktionen im Berichtsjahr sowie aus dem Zugang durch Bildung von neuen Namenaktien aus Wandlung der Wandelanleihe.

1. Berechnung 2019: Die Verwässerung wurde berechnet aus der Pflichtwandelanleihe über CHF 218.49 Mio. und dem Wandelpreis von CHF 304.67 woraus maximal 717’136 neue Aktien generiert werden. Die Wandelfrist lief vom 03.01.2018 bis und mit 13.03.2020. Per 30.06.2019 war somit die gesamte Pflichtwandelanleihe ausstehend.
   Berechnung 2020: Am 30.03.2020 war die gesamte Pflichtwandelanleihe gewandelt und die entsprechende Position im Eigenkapital bei Null. Insgesamt sind im Zeitraum 01.01.2020 – 30.06.2020 393’388 Aktien generiert worden.
2. Berechnung 2019: Als Zinsaufwand wird hier nur die Aufzinsung auf der Fremdkapitalkomponente für das laufende Geschäftsjahr berücksichtigt. Die eigentlichen Zinszahlungen werden mit dem Fremdkapitalteil der abgezinsten Zinszahlungen verrechnet. Berechnung 2020: Position entfällt
3. Aufgrund des negativen Unternehmensergebnisses nach Minderheiten entspricht das Unternehmensergebnis pro Aktie verwässert demjenigen des unverwässerten.

Die HOCHDORF-Gruppe verzichtet auf den Ausweis von Segmentergebnissen, weil dies im In- und Ausland wesentliche Wettbewerbsnachteile gegenüber Kunden sowie nicht kotierten wie auch grösserer kotierten Konkurrenten mit sich bringen würde. Der Bereich Dairy Ingredients umfasst die Entwicklung, Produktion und Verkauf hochqualitativer Milchderivate, die in der weiterverarbeitenden Nahrungsmittelindustrie zum Einsatz kommen. Organisatorisch gehören die HOCHDORF Swiss Nutrition AG, die Thur Milch Ring AG sowie die Marbacher Ölmühle GmbH in dieses Segment. Der Bereich Baby Care umfasst die Entwicklung, Produktion, Verkauf und Vermarktung von Spezialmilchprodukte für Säuglinge, Folgenahrung für Klein- und Vorschulkinder sowie Milchgetränke für werdende und stillende Mütter. In dieses Segment zählen ebenfalls die HOCHDORF Swiss Nutrition AG und die Bimbosan AG.

1. Segment wurde zum 31.12.2019 aufgegeben.
   
   

Die Umsätze mit Übrigen umfassen Lieferungen an Kunden, welche die Ware ihrerseits exportieren wobei das Bestimmungsland nicht separat erfasst wird.

Mit der Pressemitteilung vom 08.07.2019 hat der Verwaltungsrat mitgeteilt, das Segment Cereals & Ingredients (CI) aufzugeben. Die zu diesem Geschäftsbereich gehörenden Gesellschaften Snapz Foods AG, Snapz Foods USA Inc. sowie die Zifru Trockenprodukte GmbH befinden sich seit April 2020 in Liquidation und werden operativ abgewickelt. Die Liquidation der Snapz Foods USA Inc. wurde bereits vollständig abgewickelt und deshalb wurde die Gesellschaft per 30.06.2020 dekonsolidiert. Die Marbacher Ölmühle GmbH ist voll in den Bereich Dairy Ingredients integriert worden.

In der Berichtsperiode haben sich keine wesentlichen Ereignisse oder Geschäftsvorfälle im Zusammenhang mit den in der Konzernrechnung per 31. Dezember 2019 festgelegten kritischen Einschätzungen, Beurteilungen und Annahmen ergeben. Die Auswirkungen der durch Covid-19 ausgelösten weltweiten Ausnahmesituation waren im ersten Halbjahr 2020 noch nicht gravierend: Wir haben Massnahmen zum Schutz unserer Mitarbeitenden und Produktion ergriffen; die Auswirkungen auf die Nettoerlöse sind unter Punkt 3 erläutert.