Geschäftsbereich Dairy Ingredients

Der Markt für Milch-Massenprodukte ist und bleibt anspruchsvoll. Deshalb wurden die Entwicklung von Milchpulver-Spezialitäten und Prozessoptimierungen weiter vorangetrieben. Die Neuorganisation der Uckermärker Milch GmbH mit einem Geschäftsführer vor Ort hat sich bewährt.

Der Geschäftsbereich Dairy Ingredients erzielte infolge höherer Preise im ersten Halbjahr 2017 einen Brutto-Verkaufserlös von CHF 216.1 Mio. (VJ CHF 204.3 Mio.; +5.8 %). Die verarbeiteten Milch-, Rahm-, Molke- und Permeatmengen (Flüssigmenge) reduzierten sich in der Summe um rund neun Prozent auf 377.6 Mio. kg (VJ 415.9 Mio. kg). Neben einer Reduktion in Prenzlau/Deutschland und in Medeikiai/Litauen konnte die Flüssigmenge in der Schweiz auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Die internationalen Milchpreise bewegten sich unterschiedlich. Die Preise für Milchfett stiegen stark an und erzielten Rekordwerte in der EU. Die Preise für Milchprotein- und Magermilchpulver stiegen hingegen nur moderat an. Die weltweit hohen Lagerbestände an Magermilchpulver und die eher tiefen Preise für Proteinpulver stellten für HOCHDORF eine Herausforderung dar.

Standorte

Bei der HOCHDORF Swiss Nutrition AG prägten tiefe Milcheingänge das erste Halbjahr. Dank der Verarbeitung von deutlich mehr Molke blieb die Anlagenauslastung auf sehr hohem Niveau. Reduzierte «Schoggigesetz»-Beiträge, Margenverluste und zu wenig B-Milch für die Exportprodukte beeinflussten den Ertrag. Deshalb wurde ein Projekt zur Verbesserung der Profitabilität gestartet: Mittels Preiserhöhungen, Portfoliobereinigungen und Kosteneinsparungen wollen wir das Resultat möglichst schnell wieder deutlich verbessern. Erfreulich verläuft am Standort Hochdorf die Integration des Kondensmilch-Geschäfts, welches wir per 1. Januar 2017 von der Alicommerce SA übernommen haben.

Der schwache Proteinmarkt und die hohen Milchpreise, die nur teilweise am Markt umgesetzt werden konnten, beeinflussten das Geschäft der HOCHDORF Baltic Milk UAB stark. Unter diesen Bedingungen haben wir die verarbeitete Milchmenge so weit wie möglich reduziert und Produktionsprozesse optimiert.

Die rekordhohen Butterpreise waren von Vorteil für die Uckermärker Milch GmbH, sofern die Butter aus Milch von Direktlieferanten hergestellt werden konnte. Der Zukauf von Milchfett zu konkurrenzfähigen Preisen gestaltete sich anspruchsvoll. Die Produkt- und Prozessentwicklung arbeitete auf Hochtouren an Spezialpulvern mit höherer Wertschöpfung. Die Neuorganisation mit Dr. Peter Pfeilschifter als Geschäftsführer vor Ort zeigte rasch Wirkung. Anfang Juli kommunizierten wir die Schliessung der Quarkerei per 31. Oktober 2017. Grund dafür sind wegfallende Lohnaufträge eines Grosskunden. Die Weiterführung des nicht mehr strategiekonformen Quarkgeschäftes wurde bereits zuvor infrage gestellt.

Ausblick

Das Marktumfeld bleibt nach wie vor anspruchsvoll, und wir konzentrieren uns an allen Standorten auf die zügige Umsetzung der Strategie sowie der eingeleiteten Massnahmen zur Resultatverbesserung. Aufgrund der besseren Milchpreise im EU-Raum erwarten wir im zweiten Halbjahr ansteigende Milchmengen. In der Summe gehen wir aber davon aus, dass sich Angebot und Nachfrage in etwa ausgleichen und die Milchpreise sich nur noch moderat erhöhen werden.