Geschäftsbereich Dairy Ingredients

Der Wettbewerb im Industriegeschäft hat sich durch die Coronavirus-Pandemie insbesondere im Heimatmarkt Schweiz verschärft. Wegen der coronabedingten höheren Inlandsnachfrage nach Milchprodukten entwickelten sich die Milcheingänge niedriger als erwartet und führten zu Lieferengpässen im Rahmbereich. Auch nahmen die Abrufe der Schokoladenhersteller spürbar ab.

Mit der Eingliederung von Produktkategorien aus dem früheren Bereich Cereals & Ingredients und dem Verkauf der Uckermärker Milch GmbH sind die Werte 2020 auf Geschäftsbereich-Ebene nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. Der Geschäftsbereich erzielte einen Nettoerlös von CHF 120.7 Mio. Dieser enthält CHF 25.4 Mio. Umsatz aus dem operativen Geschäft der Uckermärker Milch GmbH.

Der Rückgang der in der Schweiz verarbeiteten Flüssigmenge von –15.2 % erklärt sich mit der höheren Konsumenten-Nachfrage nach Frischmilchprodukten während des Coronavirus Lockdowns, der um drei Wochen früheren Alpung der Kühe und den tieferen Milchpreisen in Konkurrenz zur Verkäsung als Folge der Nachfolgelösung zum «Schoggigesetz». Die Konkurrenzfähigkeit unserer Milchpreise konnten wir dank einiger produktseitigen Preiserhöhungen und tieferen Abzügen bei den Schoggigesetzmitteln gegen Mitte Jahr verbessern. Die Lieferfähigkeit war – ausser bei Rahm – wegen der geringeren Milchmengen nie gefährdet. Auch waren unsere Produktionsanlagen im ersten Halbjahr gut ausgelastet.

In enger Zusammenarbeit von Entwicklung und Produktion starteten wir mehrere Projekte zur Optimierung der Produktionsprozesse. Hier stellten sich bereits erste Erfolge ein. So konnte der Rohstoffeinsatz für ein Spezial-Milchpulver deutlich reduziert werden. Dank dieser Verbesserungen kann die eingesparte Milchmenge anderweitig verwendet werden und trägt zur Steigerung der Wertschöpfung bei.

Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie erfolgten von Seiten Schokoladenindustrie ab Mitte April reduzierte Produktabrufe. Als Hauptgrund der reduzierten Abrufe können wir die tieferen Schokoladenverkäufe im Bereich Duty-Free und im Tourismus aufführen. Die Pandemie beeinflusste auch den Export von Milchproteinen an die Fitnessindustrie. Die Marbacher Ölmühle GmbH musste coronabedingt im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatzverlust hinnehmen. Dennoch erzielte das Unternehmen dank verschiedener Optimierungsmassnahmen im Vorjahresvergleich eine höhere Bruttomarge.

Ausblick

An den Optimierungsprojekten wird auch im zweiten Halbjahr intensiv gearbeitet. Die erfolgreiche Umsetzung der Projekte ist umso wichtiger, da sich das Marktumfeld weiterhin sehr wettbewerbsintensiv präsentiert und die herausfordernde Situation in der Milchbeschaffung bestehen bleibt. Zudem wird an neuen Produktkonzepten gearbeitet, um die Anlagen wertschöpfungsorientiert besser auslasten zu können.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Absatz von Milchpulvern können wir nicht final abschätzen. Insbesondere von der Schokoladenindustrie erwarten wir wegen der anhaltenden Reisebeschränkungen geringere Produktabrufe, deren Entwicklung sehr vom Fortgang der Pandemie abhängig sein wird. Die Bestellungen von Milchproteinen im Exportgeschäft haben sich aktuell wieder etwas normalisiert. Zum heutigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, den im März prognostizierten Netto-Verkaufserlös von CHF 190 bis 210 Mio. für das Geschäftsjahr 2020 erreichen zu können.

Informationen zur Geschichte von HOCHDORF und zu aktuellen Aktivitäten finden Sie in den Artikeln, die zum 125-Jahre-Jubiläum geschrieben wurden: jubilaeum.hochdorf.com.