Geschäftsbereich Dairy Ingredients

Im Geschäftsbereich Dairy Ingredients wurde das Produktportfolio weiter angepasst und Optimierungen in der Produktion vorgenommen. Für Dairy Ingredients ist eine segmentsgetreue Milchbeschaffung und -verarbeitung essentiell – es gelang im ersten Halbjahr 2019, gute Fortschritte in der übergeordneten Prozessführung zu erzielen. Der Systemwechsel zur Nachfolgelösung des «Schoggigesetzes» zum 1. Januar 2019 wurde vollzogen und die drohenden negativen Ergebnisauswirkungen weitestgehend kompensiert. Jedoch entstand nicht zuletzt als Folge der Nachfolgelösung ein zunehmender Druck auf die Marktpreise. Der Marktanteil von HOCHDORF am Inlandsmarkt blieb konstant. Zudem wurde das Portfolio Anfang Jahr durch die Übernahme der Thur Milch Ring AG ergänzt.

Die im ersten Halbjahr verarbeitete Milch-, Rahm, Molke- und Permeatmenge (Flüssigmenge) erhöhte sich auf Bereichsebene um rund 2.6 % auf 374.8 Mio. kg (VJ 365.3 Mio. kg). Mit dem Verkauf wurde ein Nettoerlös in der Höhe von CHF 201.9 Mio. erzielt (VJ CHF 188.2 Mio.; +7.3 %). Der höhere Umsatz ist auf die gesteigerten Verkaufsmengen inkl. Lagerabverkäufen sowie teilweise auf höhere internationale Verkaufspreise für Magermilchpulver zurückzuführen.

Nachfolgelösung «Schoggigesetz»

Die HOCHDORF-Gruppe konnte den Systemwechsel zur Nachfolgelösung des «Schoggigesetzes» zum 1. Januar 2019 auf der Kunden- und Milchlieferantenseite auffangen und die drohenden negativen Ergebnisauswirkungen weitestgehend kompensieren. Dazu haben auch externe Faktoren, wie die sich im EU-Markt positiv entwickelnden Milchpulverpreise, begünstigend beigetragen. Zudem sehen wir uns im Schweizer Inlandsmarkt einem erheblichen Preisdruck gegenüber, was nicht zuletzt eine direkte Folge der Nachfolgelösung ist.

Gesellschaften

Der Geschäftsbereich Dairy Ingredients der HOCHDORF Swiss Nutrition AG (HSN) setzte die im letzten Jahr eingeführten saisonalen Preisabschläge in der Milch-Hochsaison fort. Die HSN konnte u. a. als eine Folge der Nachfolgelösung des «Schoggigesetzes» nur knapp kompetitive Milchpreise bezahlen. Zusammen mit dem niedrigen Milchaufkommen in den Anfangsmonaten führte dies zu tieferen Milcheingängen (150.3 Mio. kg im ersten Halbjahr 2019, VJ 166.3 Mio. kg). Gleichwohl wurde die Liefersicherheit stets gewährleistet. Die gesamte verarbeitete Flüssigmenge reduzierte sich um 3.6 % auf 221.6 Mio. kg (VJ 229.7 Mio. kg) bei weiterhin sehr guter Anlagenauslastung.

Im Rahmen des laufenden Kostensenkungsprogramms wurde u. a. beschlossen, die Produktion auf zwei älteren Produktionsanlagen in Hochdorf (Sprühtürme Niro 2 und 3) per Ende Jahr, aufgrund von anstehenden, hohen Investitionen im sicherheitstechnischen Bereich, einzustellen. Zahlreiche Projekte zur Flexibilisierung der Anlagenauslastung sowie zur weiteren Optimierung des Produktionsportfolios befinden sich in der Umsetzungsphase.

Die Uckermärker Milch GmbH verarbeitete 153.2 Mio. kg Flüssigmenge (VJ 117.8 Mio. kg; +30.0 %). Insbesondere die Milchmenge verzeichnete mit 40 % einen grossen Anstieg (136.9 Mio. kg vs. VJ 97.8 Mio. kg), begünstigt durch die Übernahme von mehreren regionalen Direktlieferanten. Damit erhöhen sich die Eigenmilchmengen, während sich die Abhängigkeit vom Spotmarkt reduziert. Die Preise für Eiweiss erholten sich im ersten Halbjahr spürbar, während die Butterpreise im Verlauf des ersten Halbjahres schrittweise und spürbar nachgaben.

Ausblick

Wie am 8. Juli 2019 mitgeteilt, werden Verhandlungen über einen Verkauf der Uckermärker Milch GmbH geführt. Zudem wird in den nächsten 12 Monaten eine neue Strategie für den Bereich Dairy Ingredients der HOCHDORF Swiss Nutrition AG erarbeitet. Aufgrund dieser Situation verzichten wir auf eine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2019.

Das Marktumfeld im Milch-Industriegeschäft ist und bleibt anspruchsvoll. Die HOCHDORF-Gruppe begrüsst die Initiative zur nachhaltigen Schweizer Milch «swissmilk green» für eine bessere Vermarktung der Schweizer Milch im nationalen und internationalen Umfeld. Wie die Richtpreisanpassung zum 1. September umgesetzt werden kann, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.